Theater-Chef bestätigt FP-Zahlen
Jede Eintrittskarte für das neue Linzer Musiktheater wird mit 130 Euro vom Steuerzahler subventioniert: Diese Zahl, die ein Mitarbeiter von FPÖ-Parteiobmann Manfred Haimbuchner errechnet hat, geisterte vergangene Woche durch die Medien. Wirklich entkräften konnte sie niemand, Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer (ÖVP) sprach von einer „Milchmädchenrechnung“ und verwies auf die Umwegrentabilität. Im Musiktheater gab man sich zunächst zugeknöpft.
Erst nach einigem Hin und Her meldete sich Uwe Schmitz-Gielsdorf, seit Mittwoch neuer kaufmännischer Geschäftsführer der Theater- und Orchester GmbH (TOG), beim KURIER und räumte ein, dass die Angaben der FPÖ rein rechnerisch nicht falsch sind.
35 Mio. Euro vom Land
Solchen Zahlenspielen kann der TOG-Geschäftsführer freilich wenig abgewinnen. Die FPÖ nütze sie für „populistische Schaumschlägerei“.
Stattdessen, meint Schmitz-Gielsdorf, solle man eine ganz andere Rechnung anstellen: Jeder der etwa 1,4 Millionen Einwohner Oberösterreichs müsse pro Jahr nicht einmal 25 Euro für das umfassende Kulturangebot der TOG zahlen. Diese 25 Euro wären gut investiertes Geld in eine kulturelle Infrastruktur aus Oper, Theater, Operette, Musical und Brucknerorchester. „Allein durch die Möglichkeit, diese Einrichtungen besuchen zu können, ergibt sich ein gesteigertes Lebensgefühl für alle.“
Im Übrigen, erklärt der TOG-Geschäftsführer, würde die Hälfte der Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln auf Umwegen wieder zurück in den Steuertopf fließen. Er beruft sich dabei auf eine Studie des Linzer Volkswirtschaftlers Friedrich Schneider.
Zahlen zum Musiktheater
Prestigebau. Die Errichtung des im April 2013 eröffneten Musiktheaters kostete insgesamt 184,4 Millionen Euro. Damit wurden laut einer Studie etwa 1700 Vollzeitarbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen. In der gesamten Theater- und Orchester GmbH (TOG) des Landes sind aktuell 893 Personen beschäftigt, 135 kamen im Vorjahr durch „Europas modernste Oper“ dazu.
Besuchermagnet. In der ersten Spielzeit (April bis Juli 2013) verzeichnete die neue Oper bei 178 Vorstellungen 85.469 Besucher, was einer Auslastung von etwa 95 Prozent entsprach. Die Gäste kommen zu je einem Drittel aus Linz und dem Umland, der Rest vorwiegend aus Oberösterreich. Die Nächtigungen in Linz gingen 2013 trotz des neuen Musiktheaters um 2,3 Prozent zurück.
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