Taxilenkerin erstochen: Mordanklage

Taxilenkerin erstochen: Mordanklage
Staatsanwaltschaft will zudem vorbeugende Einweisung.

Nach einer tödlichen Messerattacke auf eine Taxilenkerin im April in Gunskirchen (Bezirk Wels-Land) hat die Staatsanwaltschaft Wels jetzt Anklage wegen Mordes und schweren Raubes gegen einen 46-Jährigen erhoben. Zudem wurde vorbeugend eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt, hieß es in einer Presseaussendung am Dienstag.

Der Strafrahmen beträgt zehn bis 20 Jahre Haft, auch lebenslang ist möglich. Der Antrag auf Einweisung gründet auf einem psychiatrischen Gutachten. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig. Mit dem Geschworenenprozess ist laut Staatsanwaltschaft im Herbst zu rechnen.

Opfer nach Auto ausgewählt

Der Mann war in der Nacht auf den 21. April am Linzer Hauptbahnhof in ein Taxi gestiegen und hatte sich von der Lenkerin auf einen Parkplatz in Gunskirchen fahren lassen. Dort soll er die 56-Jährige mit einem Messer getötet haben. Die Polizei kam rasch auf die Spur des Mannes. Ihm wurden Bilder aus einer Überwachungskamera sowie seine DNA zum Verhängnis. Laut Staatsanwaltschaft finden sich in seinem Vorstrafenregister "neben Vermögensdelikten massive Angriffe gegen Leib und Leben".

Wenige Tage nach der Tat wurde der Verdächtige in einem Welser Hotel festgenommen. Er hatte dort unter seinem richtigen Namen eingecheckt, obwohl er gewusst haben muss, dass die Polizei seine Identität kannte und nach ihm fahndete. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um einen geplanten Raubmord gehandelt hat. Sein Opfer soll der 46-Jährige nur ausgewählt haben, weil ihm das Auto gefiel.

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