Streit um gestrichene Freifächer

Unterrichtsministerin Claudia Schmied ist gesprächsbereit.
Kreativer Unterricht fällt dem Sparkurs zum Opfer. Eltern und Lehrer wehren sich. Ministerin Schmied schickt Task Force.
Streit um gestrichene Freifächer

In der AHS-Unterstufe  in Oberösterreich ist es zu massiven Kürzungen bei  den Freifächern gekommen.  Theaterspiel, zusätzliche Sprachkurse und Sportangebote werden  zurückgefahren, weil das Geld nicht mehr reiche.

„Auf Kreativität legt man offenbar keinen Wert mehr", kritisiert Mariella Kapeller, deren Sohn Luca die dritte Klasse des Bundesrealgymnasiums in Steyr besucht.   Auch die Linzer Werk-Lehrerin Ilse Rössl klagt: „Wir müssen diesen Trend stoppen. Kreative Fächer sind wichtig, damit  die Schüler ihre Persönlichkeit entwickeln können."

Fritz Enzenhofer,  der Präsident des Landesschulrates, sieht die Sache völlig emotionslos.  „Wir müssen mit dem Geld, das wir vom Ministerium bekommen, haushalten. Große Sprünge sind da leider nicht drinnen."

Eltern, aber auch Lehrer wehren sich nun gegen die Kürzungen bei  den unverbindlichen Übungen.  Die Landes-ARGE „Darstellendes Spiel" hat  die Aktion „SOS Schultheater" gegründet. Für 18. Oktober sei eine Demonstration  in Wien geplant gewesen. Dieser Protestmarsch wurde allerdings  vom Landesschulrat untersagt. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) wird nun eine Task Force nach Oberösterreich schicken. Experten sollen mit dem Landesschulrat analysieren, ob nicht doch ein Angebot von Freifächern sichergestellt werden könne.

Streit um gestrichene Freifächer

Wolfgang Pfeil, Präsident des Landeselternverbandes der Mittleren und Höheren Schulen, sieht    das Einsetzen einer  Task Force positiv. „Ich begrüße diesen Schritt. Wir müssen miteinander reden." Ein Problem gebe es auch mit der Höchstzahl von Schülern pro AHS-Unterstufenklasse, die vom Ministerium auf 25 gesenkt wurde. „In jeder fünften Klasse sitzen mehr als 25 Kinder", sagt ein Sprecher Schmieds.

Auch darüber wolle die Task Force mit dem Landesschulrat  reden. Enzenhofers Konter: „Das Gesetz sieht vor, dass die Höchstzahl um 20 Prozent überschritten werden darf. Das heißt, auch 30 Schüler pro Klasse sind erlaubt."

 

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