Vor Kurzem kam der Anruf von Helmut Marko, Motorsportchef bei Red Bull und für das Nachwuchsprogramm verantwortlich. Er bot Niklas einen Platz im Junior Team an. Hier bekommen Talente, denen große Zukunft attestiert wird, eine Chance. Man sei sich rasch einig gewesen, erzählt Vater Daniel Schaufler: „Wenn du als Österreicher in die Akademie aufgenommen wirst, hast du schon einiges richtig gemacht.“
Niklas wurde in die Rennfahrerei hineingeboren. Der Vater fuhr seinerzeit ebenfalls Kart, Langstreckenrennen, auch international. Seinen Beruf als Tischler hat er mittlerweile aufgegeben, um den Sohn zu den Rennen chauffieren zu können. Außerdem kümmert er sich um das Drumherum: Ernährung, Fitness und vieles mehr – Papa für alles quasi. Sponsoren aufzutreiben ist auch sein Job. Obendrein achtet er mit seiner Frau Christina darauf, dass das Lernen nicht zu kurz kommt. Niklas ist Externist am Akademischen Gymnasium in Linz, erste Klasse Oberstufe. Am Ende des Schuljahres muss er Prüfungen in allen Gegenständen ablegen.
Hoher Grundspeed
Der Bub habe hohen Grundspeed, sagt Daniel Schaufler. Er wisse, wo er sich verbessern muss, setze Ratschläge rasch um, arbeite hart. „Talent und Wille kommen zusammen.“ Anders gesagt: „Er macht das nicht für seinen Vater, sondern für sich selbst.“ Wenn Niklas erzählt, was ihm am Rennfahren Spaß macht, klingt Professionalität durch: „Sicherlich die Arbeit mit dem Team, um das Set-up für die Rennen so gut wie möglich zu machen.“ Und: „Auch wenn das Kart nicht perfekt eingestellt ist, gebe ich immer noch mein Bestes.“
In Alonsos Team
Vor drei Jahren fiel Schauflers Talent einem Großen des Motorsports auf. Der spanische Doppelweltmeister Fernando Alonso nahm Niklas in sein DPK-Racing-Team auf. Der rechtfertigte das Vertrauen prompt, gewann reihenweise, heuer etwa die Super Masters Serie und den Champions Cup. Alonso nennt er als eines seiner Vorbilder, auch Max Verstappen, Sebastian Vettel, Ayrton Senna und Niki Lauda. In der Formal 4 ist die Leistung der Autos mit 160 PS limitiert, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 230 km/h.
Spanische Meisterschaft
Schaufler wird die Spanische Meisterschaft bestreiten, mit rund 40 Autos die härteste Serie. Zuvor steht ebenfalls in Spanien der Wintercup an. Vergangene Woche gab es im südfranzösischen Le Castellet erste Testfahrten, weitere werden in den nächsten Wochen folgen. „Es wird ein anstrengender Dezember“, sagt Vater Daniel.
Die Pläne des Juniors im neuen Metier sind präzise und ambitioniert: „Natürlich ist das ein großer Schritt“, weiß er. Jetzt gehe es darum, sich so rasch wie möglich an das Auto zu gewöhnen und Erfahrung zu sammeln. Bald möchte er allerdings vorne mitfahren und gewinnen, stets das große Ziel vor Augen. Bis hinauf in die Königsklasse sind es dann nur noch drei Stufen, dennoch ist der Weg dorthin steil und mühsam.
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