Stadt Leonding schlägt ÖBB neue Trasse für Westbahnbau vor

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Absenkung und Einhausung der Hochleistungsstrecke würde Lärm deutlich verringern.

Mit vereinten Kräften und der Hilfe von Experten wird in Leonding versucht, dem geplanten viergleisigen Ausbau der Westbahn-Strecke eine neue Richtung zu geben. Im Februar haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) der Stadt ihre Pläne und die Kostenschätzung für die präferierte Streckenführung übermittelt.

Diese in zwei Varianten ausgeführte ÖBB-Planung sieht entweder eine oberirdische Führung aller vier Gleise (Variante 1) oder bestenfalls eine Absenkung der neuen Hochleistungsstrecke mit zwei Gleisen nördlich der bestehenden Strecke (Variante 2) vor.

Allerdings: Die im Gemeinderat vertretenen Fraktionen verwehren sich geschlossen – wegen der für 15.000 Anrainer hinsichtlich Lärm und Erschütterung zu erwartenden Belastungen – gegen beide Varianten. Als einzig vernünftiger Ausweg schien daher, dass auf Stadtkosten ein Schweizer Bahn-Infrastruktur-Planungsbüro mit der Analyse und Machbarkeit der Streckenführung beauftragt wurde.
Die Schweizer legten in Folge eine neue Trassenplanung vor, die den Großteil der negativen Folgen für die Bevölkerung ausschließen könnte. Eine Variante, die in der Vorwoche im Gemeinderat einstimmig zur Forcierung beschlossen wurde.

„Der Alternativplan sieht vor, dass die alte und die neue Hochleistungsstrecke tiefergelegt und eingehaust werden“, erklärt Bürgermeister Walter Brunner (SPÖ). Im Gegensatz zu den ÖBB-Varianten brächte das eine gravierende Reduktion der Lärm-Emissionen. Ein Laufmeter Einhausung würde rund 57.000 Euro kosten – allerdings müsste das auf einer Länge von insgesamt 1,7 Kilometern umgesetzt werden. Mit einer prognostizierten Investitionssumme von 197 Millionen Euro, käme das insgesamt um 27 Millionen Euro teurer als die ÖBB-Variante.

Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer (SPÖ) signalisiert bereits seine Unterstützung: „Es handelt sich um keinen unerheblichen Betrag – doch es geht um die Menschen. Ich werde mich bei Ministerin Doris Bures dafür einsetzen.“

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