Für die bereits Qualifizierten sind sie willkommener Formtest; jene, die noch dorthin möchten, können wichtige Bonuspunkte sammeln. Die in den vergangenen Jahren herausragenden oberösterreichischen Siebenkämpferinnen sind momentan etwas außer Tritt. Die gebürtige Welserin Ivona Dadic (30/Union St. Pölten), Verena Mayr (29/Union Ebensee) und Sarah Lagger (24/TGW Zehnkampf-Union) mussten zuletzt in Rattingen/Deutschland abbrechen. Für Dadic ist der Olympia-Zug jedenfalls abgefahren, Lagger wird in Hrexham/England noch auf Punktejagd gehen.
Mayr von Virusinfektion geschwächt
Mayr darf am ehesten hoffen. Von einer Virusinfektion geschwächt, wird sie in Linz in keiner Einzeldisziplin antreten. In der kommenden Woche wird sich weisen, ob sie im internationalen Ranking weiterhin unter den ersten 24 liegt. So viele Athletinnen dürfen in Paris starten. „Abwarten“, sagt Landesverbandspräsident Roland Werthner: „Vielleicht werden einige Vorgereihte wegen Verletzung nicht gemeldet.“
Weißhaidinger bereits fix
Zwei Oberösterreicher haben für Paris hingegen schon fix gebucht. Der Innviertler Lukas Weißhaidinger (32) vom ÖTB-LA Oberösterreich hat soeben bei der EM in Rom Silber im Diskuswurf gewonnen. „Er wird um eine Medaille kämpfen“, ist Werthner überzeugt. „Zwischen 66 und 69 Metern wird es sich abspielen, vielleicht braucht es sogar 70.“ Einiges traut Werthner auch Susanne Gogl-Walli (28) von seinem Verein TGW Zehnkampf-Union über 400 Meter zu: „Das Semifinale ist realistisch, das Finale wäre ein Traum.“ Allerdings sind nach dem neuen Modus inklusive Finale vier Läufe zu absolvieren, was über die längste Sprintstrecke überaus anstrengend ist.
Gogl-Walli über 200 m
Gogl-Walli wird nach ihrer Spezialdisziplin gestern heute versuchen, über die 200 Meter einen zweiten Titel einzuheimsen. Abgesehen von viel Spitze wartet das Wochenende mit beachtlicher Breite auf. In 32 Bewerben, je 16 bei Frauen und Männern, treten an den beiden Tagen rund 450 Athletinnen und Athleten an. „Die Leichtathletik in Oberösterreich funktioniert im Spitzenbereich wie im Nachwuchs sehr gut“, ist Präsident Werthner grundsätzlich zufrieden.
Neue Heimstätte
Die Basisinfrastruktur sei intakt. So bekomme die TGW Zehnkampf-Union, seit Jahren Österreichs erfolgreichster Verein, in der Trainingshalle der Pädagogischen Akademie auf dem Freiberg eine neue Heimstätte. Die von sechs auf acht Laufbahnen ausgebaute Sportanlage in Linz-Keferfeld, Austragungsort der Meisterschaften, wird neuerdings vom Unternehmer Franz Grad gefördert, heißt jetzt Transdanubia Atheltik.Sport.Zentrum.
Grad fördert
Grad hat einen persönlichen Bezug zur Leichtathletik, er war einst Staatsmeister mit der 4-x-100-Meter-Staffel. Und noch einen nostalgischen Anknüpfungspunkt gibt es an diesem Wochenende: 1976 wurden auf der Anlage an der Wieningerstraße zuletzt Staatsmeisterschaften ausgetragen. Damals agierte Helmut Werthner als Organisationsleiter, jetzt hat diese Rolle Sohn Roland übernommen.
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