St. Georgen im Attergau will kein "Campingplatz für Flüchtlinge" sein

Am 26. Oktober wurde in St. Georgen gegen die Zelte protestiert.
17 Zelte wurden in Thalham für Asylwerber aufgestellt. Für die Bürger zu viel. Sie gingen am Nationalfeiertag auf die Straße.

Im oö. St. Georgen im Attergau (Bezirk Vöcklabruck) sind rot-weiß-rote Flaggen gehisst. Vom Fenster des Kindergartens, beim Hotel, auch vor dem Kriegerdenkmal gleich neben der Kirche weht eine Fahne gemächlich im Wind.

Doch an diesem Nationalfeiertag sollten noch einige mehr dazukommen. Denn während die Tiroler Gemeinde Absam versucht, mittels Bescheid die Zelte für Flüchtlinge zu bekämpfen, hatte der St. Georgener Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP) zu einem Protestmarsch aufgerufen – inklusive Sperre der Auf- und Abfahrt zur A1. Denn die 17 Zelte, die beim Erstaufnahmezentrum Thalham spontan vom Innenministerium aufgestellt wurden, seien zu viel.

Unmenschlich

Die Uhr am Kirchenturm schlägt 9.30 Uhr. Es ist eine Stunde vor Versammlungsbeginn. Für Gabriele H. kein Grund, nicht schon jetzt ihre Botschaft zu übermitteln. Mit einem Plakat steht sie vor dem Gemeindeamt mit dem Holzbalkon, auf dem gerade ein riesiges Banner angebracht wird. „Mit so einem Haufen an Flüchtlingen kommen wir nicht zurecht. Man müsste sie aufteilen. Und denkt an die Flüchtlinge, die in den Zelten wohnen müssen“, sagt sie und schlägt damit in die Kerbe von Bürgermeister Aigner. Von ihm ist noch keine Spur, auch wenn ein Podium schon auf ihn wartet.

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