Spargel ist vitaminreich und wirkt aphrodisierend

Gegrillter Stängelkohl mit grünem Spargel, Sauerampfer und Bärlauch von Philip Rachinger aus dem Hauben-Restaurant Mühltalhof
Spargelzeit. Neben Vitamin E, dem eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben wird, enthält das Gemüse weitere Vitamine und Mineralstoffe.

Es ist Spargelzeit. Noch bis 20. Juni dauert die Haupternte für das beliebte Allroundergemüse. „Der Spargel hat an sich einen Vitamin E-Gehalt, wodurch er eine leicht aphrodisierende Wirkung hat“, sagt Martina Edinger im Gespräch mit dem KURIER.

Außerdem eignet sich das grüne oder weiße Trendgemüse laut der Linzer Allgemein- und Ernährungsmedizinerin ideal zum Abnehmen. Denn 100 Gramm Spargel haben nur 18 Kalorien. „Dieses Gemüse weist auch einen hohen Gehalt an Mineralstoffen auf, zum Beispiel Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium.“ Auch die meist zu kurz kommende, aber wichtige Folsäure sei enthalten.

Vitaminreich

„Übrigens decken 100 Gramm Spargel die Hälfte des Tagesbedarfs an Vitamin B1 und B2 ab“, sagt die Ärztin. Der grüne Spargel sei weiters ein guter Lieferant für Vitamin C. Durch das Chlorophyll enthalte er mehr Vitamin B und Betacarotin als der weiße Spargel.

„Insgesamt ist der Spargel gut für die Blutgefäße und die Augen. Er wirkt gut auf den Cholesterinspiegel“, meint sie. Im Allgemeinen wirke er verdauungsfördernd und entwässernd. Vorsicht sei jedoch bei Menschen geboten, die an Gicht leiden. „Diese Menschen sollten den Spargel nur sehr reduziert essen, weil er Purin enthält“, erklärt Edinger. Bei dessen Abbau entsteht Harnsäure. Das könne Gichtanfälle auslösen.

„Es kommt darauf an, womit ich den Spargel kombiniere“, meint Edinger. Mit Schinken und kleinen Kartoffeln sei er gut zum Abnehmen. „Eine Sauce Hollandaise macht das Ganze kräftiger.“ Wesentlich sei die Frische.

Auch in Oberösterreich wird Spargel angebaut. Biobauer Alfred Holzer ist einer der ersten Spargelbauern im Land. Gemeinsam mit Maria Holzer führt er den Betrieb in Eferding. Hofnachfolger Michael ist Student und im Betrieb beschäftigt. 1986 haben sie mit dem Spargelanbau von 300 Pflanzen begonnen. „Derzeit bauen wir zwei Hektar Spargel an, davon 0,6 Hektar weißen und 1,4 Hektar grünen“, sagt Holzer. In der Direktvermarktung werde grüner Spargel bevorzugt, in Gastro-Betrieben der weiße.

Alfred Holzer/Biobauer: „Derzeit bauen wir zwei Hektar Spargel an, 0,6 Hektar weißen und 1,4 Hektar grünen.“

Alfred Holzer/Biobauer: „Derzeit bauen wir zwei Hektar Spargel an, 0,6 Hektar weißen und 1,4 Hektar grünen.“

16 Bauern produzieren in Oberösterreich jährlich etwa 500 Tonnen Spargel auf einer Fläche von 125 Hektar. Das entspricht 17 Prozent der gesamten österreichischen Produktion auf einer Fläche von 800 Hektar. „Derzeit werden in Oberösterreich zirka 41 Hektar weißer und rund 84 Hektar grüner Spargel produziert“, sagt der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Karl Grabmayr. Mehr als 90 Prozent findet direkt den Weg zum Konsumenten.

Mit 14 Hektar werden in Oberösterreich mehr als zehn Prozent biologisch kultiviert. „In dieser Art der Landwirtschaft werden biologische Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Das ist der große Unterschied“, sagt Biobauer Josef Berner aus Pupping. Der Preis des Spargels sei stark abhängig von Angebot und Nachfrage. Am Anfang der Saison sei er teurer.

Mit 3.000 Tonnen wird in Österreich so viel Spargel produziert wie importiert. Aufgrund des teuren Entlohnungssystems für Fachkräfte ist inländischer Spargel in etwa doppelt so teuer. Trotzdem rechnet Grabmayr mit einem weiteren Anstieg des Spargelkonsums. „Aber bessere Arbeitskräfte sind zunehmend schwerer zu bekommen“, meint Holzer.

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