FP-Gegner rufen vor Stichwahl zur Demo
Eigentlich müsste es Hermann Wimmer begrüßen, dass die Plattform gegen Rechtsextremismus heute, Samstag, ab 17.30 Uhr, ein Zeichen für ein "weltoffenes Wels" setzt. Denn die Kundgebung ist auch eine Wahlempfehlung für den SPÖ-Kandidaten, der sich in der Bürgermeisterstichwahl am Sonntag mit dem Freiheitlichen Andreas Rabl misst.
Für Robert Eiter, Gründer der Welser Antifa und Sprecher des oberösterreichischen Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus, ist diese Haltung nicht nachvollziehbar. "Ich finde es eigenartig und traurig, sich von einer Veranstaltung zu distanzieren, an der sich augenscheinlich auch Jugendliche aus der eigenen Partei beteiligen."
Blaue Premiere?
Bei der Bürgermeisterwahl fehlten dem FPÖ-Kandidaten nur wenige Stimmen, sonst wäre er schon im ersten Durchgang als neues Stadtoberhaupt festgestanden. Rabl, 42 Jahre alt, und seit Dezember 2013 Vizebürgermeister, holte 47,59 Prozent und verwies SPÖ-Kandidat Wimmer (27,28 Prozent) klar auf den zweiten Platz. Der 62-Jährige, der – wie viele meinen – zu spät aus dem Schatten des scheidenden Bürgermeisters Peter Koits treten durfte, muss mehr als 6000 Stimmen aufholen um einen neuerlichen Triumph der Freiheitlichen zu verhindern – und den ersten blauen Bürgermeister einer Statutarstadt in Oberösterreich.
Dass Andreas Rabl von einem Wahlsieg überzeugt ist, beweist sein Programm für die ersten 100 Tage als Bürgermeister, das er noch vor der Stichwahl vorlegte: Der FPÖ-Kandidat fordert ein eigenes Integrationsressort aufgrund des überdurchschnittlich hohen Migranten-anteils in Wels und beansprucht für sich die Personal- und Finanzagenden. Was bei der SPÖ die Alarmglocken schrillen lässt: Sind diese beiden Schlüsselressorts doch die besten Instrumente, um die einst rote Magistratshochburg blau umzufärben.
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