Immer wieder sonntags hinter dem Lenkrad

Claudia Stelzel-Pröll ist KURIER-Redakteurin in OÖ
Wer statt der erlaubten 80 mit süßen 55 km/h unterwegs ist, darf gut und gerne Sonntagsfahrer genannt werden

Bis vergangene Woche dachte ich tatsächlich, die viel zitierten Sonntagsfahrer sind ein Mythos, weil ich ihnen noch nie in freier Wildbahn begegnet bin. Nun weiß ich: Es gibt sie wirklich, ganz in echt.

Bei strahlendem Sonnenschein, keiner Spur von Nässe auf der Fahrbahn, keinem Hindernis und keiner Gefahr weit und breit, zuckelten diese Männer und Frauen mit süßen 55 km/h durch das schöne Oberösterreich. Das Verkehrsschild zeigte an, dass 25 km/h mehr erlaubt wären. Vergangenes Wochenende haben sie sich wohl aufgemacht zum großen Sonntagsfahrer-Jahrestreffen, denn sie waren zuhauf unterwegs auf den Straßen. Alles bestimmt freundliche, in sich ruhende Menschen, die den einen oder anderen Strohhut oder Wackeldackel ausführen wollten.

Geschwindigkeitsbeschränkungen so weit zu unterschreiten, bereitet mir persönlich körperliches Unwohlsein, ich muss meine Stressatmung aktivieren und gesittet nach einer Möglichkeit zum Überholen Ausschau halten. Heute bleibe ich also zu Hause, denn ärgern soll sich am Sonntag bitte niemand!

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