Sexuelle Belästigung: Verdächtiger ist wieder frei
Im Linzer Parkbad konnte am Sonntagabend ein Asylwerber festgenommen werden, der vor zwei Wochen einen sechsjährigen Buben sexuell belästigt haben soll. Der Verdächtige wurde von der Mutter des Opfers wiedererkannt.
"Sie hat den Bademeister alarmiert, der sofort die Polizei zu Hilfe rief", bestätigt David Furtner, Sprecher der Landespolizeidirektion. Bis zum Eintreffen der Exekutive sei der Hauptausgang verschlossen worden. "Die Kollegen haben den Verdächtigen im Umkleidebereich angetroffen. Der Mann wurde in die Polizeiinspektion Nietzschestraße gebracht und einvernommen."
Der 29-Jährige, der in einer Asylwerberunterkunft in Linz lebt, leugnet die Tat. Ihm werden sexuelle Belästigung, öffentliche geschlechtliche Handlungen und sittliche Gefährdung von Personen unter 16 Jahren vorgeworfen. Furtner: "Er sagt, dass die Mutter einem Irrtum erlegen ist und sich verschaut haben muss." Der Verdächtige wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Eine Nachschau in seiner Unterkunft hatte auch kein belastendes Material zutage gefördert.
Verweis
Wie berichtet, hatte sich der Mann am 10. Jänner im Bereich des Kinderbeckens aufgehalten. Die 36-jährige Frau war an dem Tag mit ihren drei Kindern im Parkbad. Der Afghane soll viel Interesse an dem Sechsjährigen gezeigt haben. Während der Bub sich im Kinderbecken aufhielt, warf er ihm Tauchringe zu, schubste ihn hin und her und streichelte ihn am Rücken. Der Mann saß zur Hälfte im Wasser auf einer Stiege.
Die Mutter will beobachtet haben, dass er sich plötzlich selbst befriedigte. Sie brachte den Buben in Sicherheit und machte den Bademeister auf den Vorfall aufmerksam. Dieser verwies den Asylwerber aus dem Bad. Anzeige erstattete die 36-Jährige aber erst am 19. Jänner.
Laut Furtner sei es kontraproduktiv, potenzielle Straftäter nur des Bades zu verweisen. Am Montag gab es eine Sitzung von Polizei und Badbetreiber Linz AG. "Wir haben vorgeschlagen, im Eingangsbereich und bei den Becken Videoüberwachungen samt Aufzeichnung zu installieren", sagt Furtner. Thomas Lettner, Chef der Linz AG Bäder, hat nichts dagegen: "Wenn es seitens des Datenschutzes grünes Licht gibt, werden wir uns nicht verweigern." Zudem soll mehr Personal eingesetzt werden.
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