Liebevoller und achtsamer sein

Liebevoller und achtsamer sein
Seppy denkt am Weltumwelttag über unseren Umgang mit der Natur nach - aber hat er alles nur geträumt?

von Christa Koinig

Ich find’ sie recht lustig, diese Welttage. Kürzlich gabs den Welttag des Purzelbaums, recht gut gefällt mir der Weltglückstag oder der Weltlachtag, am witzigsten finde ich den Welt-Nichts-Tag.

Heute aber ist Weltumwelttag. Darüber möchte ich mehr wissen, also frag’ ich am besten gleich diejenige, um die es hier geht, nämlich die Welt. Als Puppe kann ich mich ja überall hindenken, und schon bin ich ganz hoch oben, weit über den Wolken, ganz nah bei den Sternen. Ich kann auf die ganze Welt runter schauen und sie gleich mal fragen, „Hallo Welt! Heute ist dein Umwelttag, wie geht es dir dabei?“ „Es ist nicht mein Umwelttag, es ist euer Umwelttag! Meine Umwelt ist das Universum, das Weltall. Also wäre es für mich der Welt-Weltalltag.“ Da kenn ich mich jetzt nicht aus, außerdem hat mich grad eine große eiserne Schraube am Kopf getroffen, auweh!

„Mich wirds noch lange geben“

„Siehst du, das wiederum ist mein Weltall-Alltag. Rund um mich fliegt lauter Schrott herum, das hab’ ich nicht so gern. Aber das ist nicht meine größte Sorge. Ich sorge mich um euch, denn ich mag euch Menschen grundsätzlich ja.“ Ich wollte sagen, dass ich kein Mensch bin, da hat die Welt weiter gemeint, „mir könnte es egal sein, was ihr macht, mich wirds noch lange nach euch geben, vielleicht wirds für mich ein bisserl wärmer oder Orkane blasen mir um die Ohren, aber das ist nicht mein Problem, es ist eures. Ihr solltet miteinander liebevoller und mit der Natur achtsamer umgehen.“

Beim Wort Natur bin ich plötzlich aufgewacht und jetzt sitze ich mitten in einer bunten Blumenwiese. Hab’ ich das alles nur geträumt? Jedenfalls halte ich die große eiserne Schraube noch in der Hand.

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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