„Selbstbehalt für die Absiedler ist viel zu hoch“
Nur 80 Prozent des Gebäudewerts bekommen Absiedlungswillige im Eferdinger Becken von Bund und Land ersetzt. Auf 20 Prozent der Investitionskosten bleiben die Betroffenen sitzen. Bei einem Gebäudewert von zum Beispiel 300.000 Euro sind das 60.000 Euro. Eine Summe, die vielen Flutopfern für einen Neubeginn abgeht. „Wie sollen wir uns jemals wieder ein Haus finanzieren? Wir haben noch nicht einmal den Kredit abbezahlt“, sagte ein Betroffener bei einer Veranstaltung am Dienstag in Feldkirchen, wo vom Land über das Absiedlungsprocedere informiert wurde.
Goldwörths Bürgermeister Johann Müllner (ÖVP) kann die Sorgen der Flutopfer verstehen: „Die 80 Prozent vom Zeitwert des Gebäudes sind nicht so glorreich, wie immer getan wird. Der Selbstbehalt ist viel zu hoch und bedroht viele in ihrer Existenz.“ Von den Granden in der Landes ÖVP ist Müllner enttäuscht: „Das ist ein feiger Haufen, niemand ist zur Infoveranstaltung gekommen.“ Der Bürgermeister verlangt, dass die Absiedler zusätzlich eine Entschädigung für ihre Grundstücke bekommen. Eine solche ist im Wasserbautenförderungsgesetz nicht vorgesehen. Die Grundstücke würden daher im Besitz der Absiedler bleiben. Eine Farce, wie Müllner, betont. „Was soll eine Familie mit einem Grundstück im Flutgebiet anfangen, wenn es nichts mehr wert ist und nicht mehr bebaut werden darf?“
Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) verspricht auf KURIER-Anfrage, dass er sich beim Ministerium für eine Aufweichung der Regelung zumindest in Härtefallen einsetzten wird.
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