Räuberduo überfiel Juwelier und spazierte davon

Offenbar perfekt geplant hatte ein Räuberduo den Überfall auf einen Linzer Juwelier am Faschingsdienstag: Die beiden elegant gekleideten Männer läuteten gegen 11.20 Uhr an der Tür des Goldschmieds auf der Promenade. Inhaber Helmut Schwaiger öffnete. Die vermeintlichen Kunden ließen sich zunächst Verlobungsringe zeigen. Dann zückte einer der Männer einen Revolver und schrie „Überfall“, der andere hielt dem Juwelier einen Elektroschocker unter die Nase.

„In so einer Situation sperrt man natürlich sofort den Tresor auf“, schildert der geschockte 68-Jährige, der zum allerersten Mal überfallen wurde. Die Räuber räumten den Safe leer und nahmen auch die Pistole des Juweliers an sich. Dann fesselten sie Schwaiger mit Handschellen an ein Stiegengeländer.

Nach dem Coup verhielten sich die Männer genauso unauffällig wie vorher: „Sie sind mit Einkaufstaschen aus dem Geschäft gekommen und haben in aller Ruhe die Tür zugemacht“, erzählt Augenzeugin Ilse Eckerstorfer, die in der gegenüberliegenden Boutique gerade an der Kassa stand.

Danach dürften die Kriminellen durch eine Passage auf den Hauptplatz gegangen, dort in ein geparktes Auto – angeblich mit deutschem Kennzeichen – gestiegen und weggefahren sein. Juwelier Helmut Schweiger konnte sich von den Handschellen befreien und die Polizei alarmieren. Eine Fahndung verlief vorerst ohne Erfolg.

Fehlalarm

Als Fehlalarm stellte sich ein Hinweis aus einem Innenstadt-Hotel heraus, wonach zwei russische Gäste, auf die die Täterbeschreibung passte, übereilt auscheckten. Die Spezialeinheit Cobra rückte aus, bei den verdutzten Russen handelte es sich aber nicht um die Gesuchten.

Die Räuber sind zwischen 20 und 35 Jahren alt und haben schwarze Haare. Sie waren schwarz bekleidet, der eine trug einen Ledermantel. Der andere hat einen Vollbart.

Beide Männer sind laut Zeugenaussagen „ausgesprochen groß“. Mit dem Juwelier sprachen sie Englisch, untereinander sollen sie sich in einer osteuropäischen Sprache verständigt haben.

Hinweise an die Polizei unter 059133 403333.