Radverkehr in Oberösterreich soll sich bis 2021 verdoppeln

Radfahren ist den Oberösterreichern eine beliebte Freizeitaktivität. Im Berufsverkehr ist die Zahl der Pedalritter stark ausbaufähig.
Derzeit wird nur einervon 20 Wegen mit dem Rad erledigt. Konzept soll Trendwende bringen.

"Sei ned fad, nimm’s Rad" – Mit griffigen Sprüchen sollen die Oberösterreicher zum Umsteigen auf Fahrrad ermuntert werden. Seit Jahren müht sich die Landespolitik, den Radanteil am Gesamtverkehrsaufkommen zu erhöhen.

Nun sollen auf Worte Taten folgen, denn ohne ein umfassendes Konzept würde der Radverkehrsanteil weiter sinken, wissen Straßenbaureferent Franz Hiesl (ÖVP) und die Grüne Verkehrssprecherin Ulrike Schwarz. Laut jüngster Erhebung im Jahr 2012 legen die Oberösterreicher zwei Drittel aller Wege mit dem Pkw zurück, 15,1 Prozent zu Fuß. Lediglich 10,2 Prozent entfallen auf öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn und Bus. Der Radanteil beträgt 5,2 Prozent Tendenz: Bis auf Linz (7,8 Prozent) sinkend.

Dabei hat die Mobilität der Oberösterreicher zugenommen. Sie ist aber vor allem an das Auto gebunden: So wuchs der Pkw-Bestand seit 2001 um ein Viertel auf 559 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner, die Wegeleistung pro Werktag legte um 13 Prozent auf 42,3 Kilometer zu. Bereits neun von zehn Personen über 17 Jahre besitzen einen B-Führerschein.

Dass es Alternativen zum Auto gibt, beweisen Länder wie Dänemark. In Kopenhagen fährt jeder vierte Pendler mit dem Fahrrad. Im Berufsverkehr mit einem Anteil von 36 Prozent führend sind die Öffis, erst dann kommen Pkw (28 Prozent).

Neun Radhauptrouten

Bei einer Studienreise in die dänische Hauptstadt holten sich Landespolitiker im Vorjahr Anregungen für eine Stärkung des Radverkehrs. Mitgenommen wurde die Idee für neun Radhauptrouten, die sternförmig auf Linz zulaufen und an den öffentlichen Verkehr gekoppelt sind. Dieses Netz wird schrittweise ausgebaut, ein wichtiger Abschnitt ist die Strecke Wilhering-Linz, an die auch die Adaptierung der Nibelungenbrücke für Radfahrer gebunden ist.

Abseits der Landeshauptstadt sollen regionale Radverkehrskonzepte gestärkt werden. Weitere Maßnahmen reichen von einem Leihradsystem über eine erleichterte Radbeförderung im öffentlichen Verkehr bis hin zu einer Prüfung auf Radtauglichkeit bei allen größeren Bauprojekten. Das ambitionierte Ziel: Ein Radverkehrsanteil von zehn Prozent im Jahr 2021.

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