Protest-Messe in Pfarre Kopfing

Protest-Messe in Pfarre Kopfing
Nächste Runde im Konflikt um den Kopfinger Pfarrer. Die Aktionsgruppe geht heute bei der Erntedankprozession mit, aber nicht in die Kirche.

Die Augen der Öffentlichkeit sind heute Vormittag auf die Erntedankfeier in Kopfing gerichtet. Zahlreiche Medien, darunter die Religionsabteilung des ORF und ein Kamerateam der erzkonservativen Internetplattform "gloria.tv", werden erwartet.

Der Grund: Die örtliche Aktionsgruppe, die vehement die Absetzung des umstrittenen Pfarradministrators Andrzej Skoblicki gefordert hat, wird an der Erntedankprozession teilnehmen. Anstatt daran anschließend den Gottesdienst in der Pfarrkirche zu besuchen, hält sie im örtlichen Kulturpark eine 20-minütige Andacht ab. "Wir wollen damit endlich zeigen, dass wir Kritiker keine Handvoll Leute sind, wie uns das von den Anhängern Skoblickis vorgeworfen wird", sagt Johann Weibold von der Initiative.

Anhänger

Er erhofft sich eine dreistellige Zahl an Unterstützern. "Wir möchten möglichst viele Menschen aus der Umgebung dazu einladen, so wie auch der Pfarradministrator viele Anhänger aus dem Umkreis einlädt. Alles unter 50 Personen wäre eine Enttäuschung." Weibold glaubt, dass seine Gruppe in der Minderheit sein wird und sich viele auswärtige Anhänger Skoblickis im Ort einfinden werden.

Die Stimmung in der Pfarre sei aufgeheizt wie noch nie in Glaubensfragen. "Ein Anhänger des Pfarrers hat die Polizei angerufen und uns vorgeworfen, wir planen eine groß angelegte Demonstration. Die Exekutive solle anwesend sein und Handgreiflichkeiten verhindern", berichtet der Sprecher der 40-köpfigen Initiative, die seit der Rücknahme der Entscheidung des Linzer Bischofs, den Kopfinger Pfarrer zu entpflichten, regen Zulauf hat.

Kirchenaustritt

Viele Menschen würden jetzt in der Innviertler Gemeinde aus der Kirche austreten wollen. Von der Aktionsgruppe habe aber bis jetzt niemand diese Maßnahme ergriffen. "Das ist noch kein angemessenes Mittel. Wenn wir uns jetzt verabschieden würden, dann hätten unsere Aktionen auch keine Legitimation mehr", sagt Weibold.

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