Polizist stellte in der Freizeit zwei Serieneinbrecher

Polizist Gerald Zellinger war nach seinem Nachtdienst Sonntagfrüh mit Hund „Mio“ im Wald spazieren.
43-Jähriger stieß in Wald auf Pkw mit zwei schlafenden Männern. Er holte seine Kollegen.

Nach einem anstrengenden Nachtdienst für die Polizeiinspektion Pasching wollte Gerald Zellinger Sonntagfrüh mit seinem Hund "Mio" bei Traun einen Waldspaziergang machen. "Es war unsere übliche Runde", erzählt der 43-Jährige. Rund 400 Meter von dem Parkplatz entfernt, auf dem er sein Auto parkte, machte der Gruppeninspektor eine ungewöhnliche Entdeckung. "In einer Schneise neben dem Weg stand ein Skoda Fabia – der Motor lief und die Bremslichter leuchteten", erklärt der Polizist.

Er wurde stutzig und erinnerte sich, dass nur wenige Hundert Meter entfernt in der Nacht Unbekannte in ein Haus eingebrochen waren. "Ich hab’ zwar nicht angenommen, dass das Fahrzeug mit dem Einbruch etwas zu tun haben könnte, bin dann aber hin und hab’ hineingeschaut." Im Wageninneren sah er zwei schlafende Männer. "Zu dem Zeitpunkt hat es ungefähr drei Grad gehabt, vermutlich haben sie den Motor laufen lassen, um einheizen zu können." Er notierte das Kennzeichen und alarmierte seine Kollegen von der Bezirksleitstelle Traun. Diese stellten fest, dass der silberfarbene Skoda-Kombi in der Nacht zuvor bei einem Einbruch in Gänserndorf (NÖ) gestohlen worden war.

"Ich hab’ anschließend im Nahbereich gewartet, bis die beiden Typen festgenommen worden sind", sagt Zellinger.

Die Verdächtigen leisteten keinen Widerstand. Es handelte sich um zwei Rumänen, 27 und 28 Jahre alt, die sich in ihrer Heimatstadt Botosani verabredet hatten, um gemeinsam nach Österreich zu reisen und hier Einbrüche in Wohnhäusern zu verüben. Laut bisherigen Ermittlungen konnten ihnen sieben Einbruchsdiebstähle in Häuser im Großraum Wien, Graz und Linz nachgewiesen werden – dazu sind sie geständig.

Beute im Auto

Bei den Coups, die sie ab 13. November nahezu im Tagesabstand ausführten, gingen sie arbeitsteilig vor. Der 28-Jährige soll Fenster und Türen aufgebrochen haben, der 27-Jährige stand Schmiere. Nicht nur in Gänserndorf erbeuteten sie ein Auto sondern zuvor auch in Kottingbrunn. Mit dem VW verursachten sie allerdings einen Verkehrsunfall. Im Skoda wurden Mobiltelefone, Videokameras, Fotoapparate und ein Laptop aus dem Gänserndorfer Haus sichergestellt. Wagen samt Beute bekamen die Besitzer nun zurück. Die Rumänen sitzen in der Justizanstalt Linz.

Zellinger: "Mit dem Einbruch in der Nähe des Trauner Waldstücks dürften die zwei aber nichts zu tun gehabt haben, für sie war das nur ein unglücklicher Zufall."

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