Polizei zerschlug drei Einbrecherbanden
Ein wichtiger Schlag gegen die organisierte Kriminalität ist Ermittlern des Landeskriminalamts (LKA) mit der Aufdeckung von drei internationalen Einbrecherbanden gelungen. Die aus Ungarn, Rumänien und dem Kosovo bzw. Mazedonien stammenden Mafia-Organisationen sollen in Österreich mehr als 200 Einbrüche mit einem Schaden von rund zwei Millionen Euro verursacht haben. 32 Verdächtige wurden ausgeforscht, 20 davon sind in Haft.
„Bei diesen Gruppierungen gibt es eine Art Firmenstruktur – sie sind hierarchisch aufgebaut und die Taten werden arbeitsteilig ausgeführt“, erklärt Oberstleutnant Erwin Meindlhumer.
Meist gebe es in Österreich ansässige Mitglieder, die Objekte vor Ort ausspionieren, die eigentlichen Täter nachholen und ihnen Unterkunft geben. „Es kommt aber auch vor, dass den Leuten Arbeitsplätze vermittelt werden, damit sie auf diese Weise alles in Ruhe auskundschaften können“, betont Chefinspektor Rudolf Frühwirth.
Spezialisten
Den größten Schaden (900.000 Euro) hat die kosovarisch-mazedonische Bande verursacht, die seit Jänner aktiv war. Ihr werden 98 Einbrüche angerechnet. Die 14-köpfige Gruppe war vor allem in Seniorenheimen im Großraum Linz tätig. Einer der beiden Chefs, der 27-jährige Alberto Hyseni, befindet sich auf der Flucht. „Er war früher in Spanien aktiv, dann bei uns und wird jetzt in Südeuropa vermutet.“
Die 16-köpfige rumänische Bande trieb seit 2007 in OÖ, NÖ und der Schweiz ihr Unwesen. Sie hatte sich auf Firmeneinbrüche spezialisiert und ging dabei nicht allzu zimperlich vor. Meindlhumer: „War ein Tresor zu fest eingemauert, ist auch schon die ganze Mauer herausgerissen worden.“ Dabei entstand 750.000 Euro Schaden.
Bei der ungarischen Bande handelte es sich um einen „Familienbetrieb“. Die Täter spezialisierten sich auf Wohnungseinbrüche. Beim Auskundschaften der Tatorte achteten sie etwa darauf, ob eine Familie eine Ski-Box auf das Auto montierte. „Nach Abfahrt der Bewohner folgte prompt der Einbruch.“ Schaden: Rund 400.000 Euro.
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