Polizei sucht den Hundehalter

Polizei sucht den Hundehalter
Nach der Bissattacke auf einen Pensionisten in der Linzer Altstadt ist die Exekutive nun einem Verdächtigen auf der Spur.

Mit Hochdruck wird nach jenem Hundehalter gefahndet, der am Montag seinen Staffordshire Bullterrier in der Linzer Altstadt unangeleint laufen gelassen haben soll. Das Tier fiel – wie berichtet – in der Linzer Altstadt den 61-Jährigen Pensionisten Sigmund Graf  an und verletzte ihn schwer im Genitalbereich.

Polizei sucht den Hundehalter

Mehrere Hinweise aus der Bevölkerung sollen alle auf den selben Verdächtigen hinweisen. Dessen als „Kampfhund" beschriebener Gefährte soll bereits vor rund drei Wochen auf der Donaulände in Linz einen Mann gebissen haben. „Zeugen haben ihn auf einem Überwachungsvideo wiedererkannt. Es kann nur er sein", betont Graf. Der Hundehalter sei etwa 40 Jahre alt, stark tätowiert und angeblich vorbestraft.  Graf will auch erfahren haben, dass weder der Mann noch sein aggressiver Vierbeiner amtlich gemeldet sind.

Laut Polizei ist der Aufenthaltsort der verdächtigten Person noch nicht bekannt. „Wir ermitteln im konkreten Umfeld des Mannes – doch bisher leider ohne Erfolg", sagt Sprecherin Hermine Prokesch. Man gehe nicht davon aus, dass der scharfe Bullterrier und sein Besitzer aktuell noch in Linz sind.

Dem Opfer geht es den Umständen entsprechend gut: „Besser ginge es mir, wenn sie den Hund endlich finden würden. Wir können froh sein, dass er nur mich und kein Kind erwischt hat."

Erziehung

Warum der Bullterrier Graf angegriffen hat, bleibt unklar. Das Tier tauchte – laut Zeugen – wie aus dem Nichts auf, biss zu und verschwand wieder.

Für die Linzer Hundepsychologin Dorothea Gragober ist das kein natürliches Verhalten. „Ein normaler Hund macht so etwas nicht." Sie geht davon aus, dass bei der Erziehung des Tieres etwas massiv falsch gelaufen ist. „Es könnte sein, dass der Hund entweder nicht artgerecht gehalten oder sogar geschlagen worden ist." Entscheidend für die charakterliche Entwicklung sei die Phase ab der Pubertät. „Einem Hund müssen fixe Grenzen gesetzt werden und jedes Fehlverhalten sollte auch Konsequenzen zur Folge haben – allerdings ohne auf ihn einzuprügeln."

Gragober fällt seit zehn Jahren verstärkt auf, dass die Fälle mit verhaltensauffälligen Vierbeinern zunehmen: „Tiere werden leider oft vermenschelt und müssen etwa als Kinderersatz herhalten."

Rund 80 Prozent der Hundehalter würden auch die Signale ihres Lieblings falsch deuten. Die Überraschung sei dann groß, wenn er plötzlich zubeißt. Gragober: „Dass ein Hund grundlos einen Menschen attackiert kommt nicht vor – da muss schon vorher einiges schiefgelaufen sein."

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