Polizei-Großaufgebot fand illegales Waffenlager

Ein kleiner Teil des von Polizisten sichergestellten Waffenarsenals
44-Jähriger hatte auf Bauernhof im Bezirk Grieskirchen Verstecke eingerichtet. Gegen den Mann bestand ein aufrechtes Waffenverbot.

Es war ein anonymer Hinweis, der das Landeskriminalamt OÖ auf die Spur eines Landwirts gebracht hat, der auf seinem Anwesen im Bezirk Grieskirchen einen regelrechten Berg an Waffen, Kriegsmaterial, Munition und Sprengstoff gehortet haben soll.

Bei einer am Donnerstag durchgeführten Hausdurchsuchung konnte ein Großaufgebot der Polizei das illegale Waffenlager ausheben. "Wir stehen derzeit erst am Beginn der Ermittlungen und wissen daher auch noch nicht, welche Absicht der Mann damit verfolgt haben könnte", sagt Christian Hubmer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels. Von kriminellen Plänen sei vorerst nichts bekannt.

Gegen den Verdächtigen bestand bereits ein aufrechtes Waffenverbot, das die Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen über ihn verhängt hatte. Vorstrafen soll der 44-Jährige aber keine haben. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Schalldämpfer

Neben einer größeren Zahl an LKA-Ermittlern waren bei der Aktion auch 20 Polizeischüler im Einsatz. Das weitläufige Anwesen musste mehrere Stunden lang durchkämmt werden. Die ungesichert aufbewahrten Waffen wurden in unterschiedlichen Räumen des Wohn- und Wirtschaftstraktes gefunden. Die Zahl der beschlagnahmten Stücke war jedenfalls eindrucksvoll: Insgesamt sind 16 Langwaffen, sieben Faustfeuerwaffen (darunter auch ein verbotenes Modell mit Schalldämpfer), eine Armbrust, ein Dolch, drei Bajonette, ein Samurai-Schwert sowie ein Degen sichergestellt worden.

Eine vorerst unbekannte Menge an Munition, die als Kriegswaffe eingestuft wird, sowie mehrere Tausend Schuss Munition wurde ebenfalls gefunden.

Fünf Kilo Sprengstoff

Weiters sind auch fünf Kilo Sprengmittel (Schwarzpulver) sowie Zündschnüre konfisziert worden. "Ein sprengstoffsachkundiges Organ der Landespolizeidirektion musste angefordert werden."

Wozu der Verdächtige den Sprengstoff benötigt hat, ist noch ungeklärt. Genauso auch, woher er die Waffen bezogen hat. "Die sichergestellten Beweismittel müssen von Experten genau analysiert werden", sagt Hubmer. Erst dann könnten weitere Schlussfolgerungen gezogen werden.

Der Verdächtige dürfte ein Waffennarr sein. Einen rechtsextremen Hintergrund für die illegale Anhäufung scheint es nicht zu geben.

Die Behörden ermitteln gegen den Mann vorerst nur wegen Verstoßes gegen das Waffen- und gegen das Kriegsmaterialgesetz. Zu den Vorwürfen zeigte er sich bisher nicht geständig.

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