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Pläne für Hitlerhaus auf Eis gelegt: Besitzerin schweigt
Gebäude in Braunau steht seit drei Jahren leer. Für die Weiternutzung gibt es mehrere Vorschläge.
Die Pläne der oö. Volkshilfe und der Volkshochschule, Büros im Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau einzurichten, liegen seit Monaten auf Eis. Im Mai wurden der Hauseigentümerin Gerlinde P. konkrete Vorschläge zur Raumaufteilung und Sanierung vorgelegt. Bis dato soll sie aber keine Stellungnahme dazu abgegeben haben. Im September soll daher eine Art "Krisensitzung" mit Vertretern aus der Stadt Braunau und dem Innenministerium geplant sein. "Dieser Stillstand ist nicht weiter hinzunehmen. Wir brauchen die Zustimmung der Eigentümerin, aber wenn die nicht kommt, muss man sich vielleicht eine andere Lösung überlegen", sagt ein Politiker aus Braunau zum KURIER.
Das geschichtsträchtige Haus steht seit drei Jahren leer. So lange bemüht sich das Innenministerium als Hauptmieter schon um eine Weiternutzung. Es solle keine "Wallfahrtsstätte für Ewiggestrige werden", wird immer wieder betont.
Varianten für Nutzung

Eine andere Variante ist ein sogenanntes "Haus der Verantwortung", das der Innsbrucker Historiker Andreas Maislinger in verschiedenen Medien propagiert. "Täglich bekomme ich mehr Zuspruch für mein Projekt. Es ist die einzige Nutzungsvariante, die international Zustimmung erfährt", sagt Maislinger, Vorsitzender des Vereins "Österreichischer Auslandsdienst".
Die Sympathiebekundungen landen aber offenbar im luftleeren Raum. Eine Realisierung scheint unwahrscheinlich, heißt es von allen Seiten. Die Eigentümerin hat einer Nutzung mit zeitgeschichtlichem Hintergrund dezidiert abgelehnt, und auch das Innenministerium sowie die Stadtpolitik winken ab. "Das Projekt ist an sich sehr interessant, aber es wird mit absoluter Sicherheit nicht in diesem Haus stattfinden", betont SPÖ-Nationalratsabgeordneter Harry Buchmayr aus Braunau.
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