Pizza vom Roboter schmeckt fast wie beim Italiener

Schnelles Essen an der Bundesstraße: Die Bistro-Box in Alkoven bei Eferding soll vor allem Jugendliche anlocken.
Im Automaten-Bistro in Alkoven bäckt ein Roboter rund um die Uhr Pizza auf. Ein Drive-in, WLAN und ein Bankomat sollen zusätzliche Gäste anlocken.

Wen auf der stark befahrenen Bundesstraße 129 zwischen Linz und Eferding plötzlich der Heißhunger überfällt, sollte in Alkoven den Blinker setzen: Dort wurde am Freitag eine Bistro-Box eröffnet, die sofortige Sättigung verspricht.

Pizza vom Roboter schmeckt fast wie beim Italiener
Bistrobox, Pizza-Automat in Alkoven, Bezirk Eferding
Statt eines Kellners muss der Gast mit einem Automaten vorlieb nehmen. Ist die Entscheidung zwischen den Sorten Käse, Schinken, Salami oder Diavolo gefallen, geht ein Roboter ans Werk. Er schneidet eine der zwölf Mal 20 Zentimeter großen Pizzaschnitten, die ein Großbäcker in Niederösterreich herstellt, aus der luftdichten Verpackung, schiebt sie in einen patentierten Ofen und bäckt sie dort in nur 140 Sekunden mit Heißluft auf.

Hinter der wohl schnellsten Pizza der Welt stecken drei Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen und Automatisierungstechnik an der FH Wels: Bereits während ihrer Ausbildung tüftelten Klaus Haberl, David Kieslinger und Jürgen Traxler an einem Pizzaautomaten. 2009 wurde der erste Prototyp gebaut, 2012 hatten die Geräte Serienreife. 40 Automaten wurden in Tankstellen, und Betrieben aufgestellt, mittlerweile fanden 400.000 Pizzaschnitten einen Abnehmer.

Pizza vom Roboter schmeckt fast wie beim Italiener
Bistrobox, Pizza-Automat in Alkoven, Bezirk Eferding
Nun sind die drei Diplomingenieure dabei, an eigenen Standorten ganze Automaten-Bistros zu eröffnen. Alkoven ist die vorerst einzige Filiale mit Drive-In, bis Jahresende sollen zehn weitere Lokale – entweder als allein stehende Container oder in Gebäuden – dazukommen. "Mittelfristig wollen wir das Konzept über ein Franchise-System verbreiten", sagt Haberl, der in dem Neun-Personen-Betrieb für Marketing zuständig ist. Traxler kümmert sich um den Vertrieb, Kieslinger um Service und Support.

Ausgefeilte Technik

Weil es in den Automaten-Bistros kein Personal gibt, ist eine ausgefeilte Technik notwendig. "Bei Problemen bekommen wir ein SMS. Das meiste können wir online lösen." Nachgefüllt werden müssen die Pizzaschnitten und Getränke wie Bier, Limo und Kaffee allerdings immer noch von Menschenhand. Auch hier schreit der Automat per SMS, wenn sich der Vorrat dem Ende neigt.

Dass das einzigartige Gastrokonzept Erfolgspotenzial hat, hat das Trio in einer Marktstudie erhoben. In Alkoven zeigte sich auch Bürgermeister Gabriel Schuhmann angetan: "Das Bistro könnte ein Treffpunkt für unsere Jugend werden. An den Automaten gibt es ja fast alles, sogar Präservative."

Und wie schmeckt die Pizza? Fast wie beim Italiener.

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