Piranha-Alarm: Spaziergänger fand tote Raubfische im Wald
Acht Dackelwelpen und ein Rüde, die in Niederneukirchen im Bezirk Linz-Land an Giftködern verendeten. Mehrere bestialisch verstümmelte Katzen im Raum Kirchdorf an der Krems. Und nun lagen in einem Auwald nahe Steyr neun tote Piranhas – die Serie von Tierquälereien in Oberösterreich reißt nicht ab. Markus Baumgartinger wollte in der Himmlitzer Au spazieren gehen. Er parkte sein Auto kurz vor dem Ortsschild Unterhimmel. Beim Aussteigen fiel dem Mann aus Sierning am Straßenrand Sand auf, der für Aquarien benutzt wird. Gleich daneben befanden sich Dutzende Dekorationssteine. „Da bin ich neugierig geworden“, erzählt Baumgartinger, der früher selbst ein Aquarium besessen hat. Als er die Umgebung näher untersuchte, fand er die Fischkadaver. Fünf davon waren stark verwest.
„Offensichtlich hat der Besitzer die Tiere lebend entsorgt. Sie mussten qualvoll sterben“, meint Hans Esterbauer, Präsident des oö. Verbandes für Vivaristik und Ökologie.
Stark verwest
Da die Verwesung schon zu stark fortgeschritten war, konnte Esterbauer die Gattung nicht mehr genau bestimmen. „Wir haben es entweder mit Roten oder Schwarzen Piranhas zu tun, die bis zu 45 Zentimeter groß werden. Sie stammen aus Süd- und Mittelamerika.“
Beide Arten müssen im Schwarm von mindestens zehn Exemplaren gehalten werden. „Außerdem benötigen diese Raubfische Aquarien, die mehr als 500 Liter Wasser fassen. Ich nehme an, dem Besitzer war die Haltung der exotischen Süßwassertiere zu mühsam“, glaubt Esterbauer. Sollten Piranhas zubeißen, können sie Menschen schmerzhafte Fleischwunden zufügen.
Was die toten Hunde und die verstümmelten Katzen betrifft, hat der Wiener Tierschutzverein am Montag 2500 Euro Belohnung für entscheidende Hinweise zur Ergreifung der Täter geboten. Die Pfotenhilfe Lochen setzte bereits vergangene Woche je 1000 Euro Prämie aus. „Es ist völlig unverständlich, dass nach so vielen Übergriffen immer noch keine Verdächtigen gefunden wurden“, sagt eine Sprecherin des Tierschutzvereins. Daher ersuche man die Bevölkerung um Mithilfe.
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