Pflegekräfte bekommen bis zu 250 Euro mehr Gehalt
Schneller als geplant haben sich Land Oberösterreich sowie Gemeinde- und Städtebund mit den Gewerkschaften auf eine Gehaltspaket für die 23.000 Beschäftigten im Pflegebereich geeinigt.
Wie berichtet, hatten die Interessensvertreter nach der Anhebung der Bezüge der Spitalsärzte im Jänner bis zu 20 Prozent mehr Geld für ihre Klientel gefordert. Das hätte einem Plus von durchschnittlich 400 bis 500 Euro brutto monatlich entsprochen.
So viel ist es dann doch nicht geworden: Die etwa 8500 Diplomkrankenpfleger und 1450 Mitarbeiter im medizinisch-technischen Dienst (gerechnet auf Vollzeitstellen) bekommen in Etappen bis 2019 dann 250 Euro mehr Gehalt. Für die 1900 Pflegehelfer ist ein Plus von 150 Euro vorgesehen, in der Altenbetreuung (3000 Vollzeitstellen) gibt es 50 Euro mehr. Die Unterschiede begründen die Verhandler mit der Ausgangslage: Krankenpfleger wurde im Bundesländervergleich bisher schlecht, Altenbetreuer gut bezahlt.
Ebenfalls geeinigt hat man sich auf eine sechste Urlaubswoche für Personen ab 43, die bereits seit 15 Jahren im Pflegebereich tätig sind. Diese Regelung tritt ab 2018 in Kraft. Altenpfleger wiederum bekommen ab 2019 eine 39-Stunden-Woche, weil vergleichbare Berufsgruppen bereits jetzt nur 39 bzw. 38,5 Stunden arbeiten.
Auch wenn die Erhöhung stufenweise über mehrere Jahr erfolgt, sollen alle Betroffenen bereits am 1. Juli profitieren. Bei den Krankenpflegern sind es 100 Euro. Ab 2017 wird dann jeweils zu Jahresbeginn in 50-Euro-Tranchen angehoben. Im Mittel entspricht die Anpassung einem Gehaltsplus von sechs Prozent.
57,1 Mio. Euro Kosten
Dem Steuerzahler kostet das Gehaltspaket heuer 12,9 Millionen Euro. Bis 2019 steigt die Mehrbelastung auf jährlich 57,1 Millionen Euro zuzüglich der kollektivvertraglichen Anpassungen. Knapp die Hälfte der Mittel kommen aus dem Landesbudget, etwa 55 Prozent müssen die Städte und Gemeinden – sie sind zum Beispiel für Altenheime zuständig – berappen. Zum Vergleich: Das Spitalsärztepaket kostet pro Jahr etwa 25 Millionen Euro.
Mit dem Verhandlungsergebnis, das am 9. Juli vom Landtag beschlossen wird, zeigen sich sowohl Gewerkschaften als auch Dienstgebervertreter zufrieden. Wobei letztere einhellig betonten, an der Grenze des finanziellen Machbaren angelangt zu sein.
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