Durch die eingestürzten Zeltgestänge und aus dem Boden ragende Teile habe eine hohe Verletzungsgefahr für die Pferde bestanden.
Bei wöchentlichen Nachschauen verschiedener Zeugen konnten aber bis zuletzt keine Verbesserungen festgestellt werden, kritisierte die Pfotenhilfe in einer Aussendung am Dienstag Vormittag.
Daher forderte die Tierschutzorganisation, schnellstmöglich ein Ausweichquartier für die Pferde zu organisieren.
Seit Ende letzten Jahres sei die zuständige Bezirkshauptmannschaft von einer tierquälerischen Pferdehaltung im Ort in Kenntnis, zeigten die Tierschützer auf.
Schmerzhafte Mauke
Die Pfotenhilfe will bei den Tieren auch Erkrankungen festgestellt haben - Mauke. "Diese verursacht schmerzhafte Ekzeme an den Fesseln von Pferden, die dringend behandelt werden müssen", erklärt Stadler.
Denn: Die Shire Horses seien wegen ihres langen Beinfells, dem so genannten Fesselbehang, besonders anfällig für die Infektion, weil sich die Mischung aus Schlamm, Kot und Urin dadurch an die Fesseln klebe.
Ohne Wechsel auf einen befestigten Boden, Abscheren des Fesselbehangs sowie intensive, tägliche Behandlungen mit Salben und Verbänden bekomme man die schmerzhafte Krankheit nicht weg, sagen die Tierexperten.
Urin-Schlamm-See im Zirkuszelt
Außerdem zeigten die Bilder ein teils bereits eingestürztes Zirkuszelt, das als Unterstand gänzlich ungeeignet ist, weil der Boden aus einem mit Urin durchtränkten Schlamm-See besteht, obwohl trockene, weiche Liegeflächen vorgeschrieben sind.
Am Dienstag ist dann Bewegung in die Sache gekommen. Seitens der BH wurde erst zwar betont, dass kein akuter Handlungsbedarf bestehe, weil im Sinne des Tierschutzes keine Gefahr in Verzug sei.
Schließlich sei von der Behörde sichergestellt worden, dass die Tiere im Zelt eine trockene und frisch eingestreute Fläche vorfinden.
Die Tiere hätten sich den Platz im Schlamm im Freien jedoch selbst ausgesucht und großteils nicht die Unterstandsmöglichkeiten im Trockenen gewählt, erklärte die Behörde.
Allerdings wurden alle Pferde am Dienstag ausgesiedelt, wie die Juristin der BH dem KURIER gegen Mittag mitteilte.
Freiwillig umquartiert
Denn schon am Vormittag habe der Pferdehalter laut Bezirkshauptmannschaft Ried die Tiere freiwillig umquartiert. Die Behörde habe den Halter zuletzt ersucht, die Anzahl der Tiere zu reduzieren.
Diesem Ersuchen sei er nachgekommen, so waren zuletzt nur mehr zehn bis 15 Pferde auf der Koppel. Schließlich entschied sich der Halter für ein anderes Quartier. Dort seien die Tiere definitiv im Trockenen, versichert eine Juristin der BH.
Einer Qual seien die Pferde laut einer Juristin der Bezirkshauptmannschaft Ried in Waldzell jedoch nicht ausgesetzt gewesen. Die verletzten Tiere seien von den Amtstierärzten mit Salben behandelt worden.
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