Patienten trotz Sparmaßnahmen zufrieden
Die Spitalsreform wird auch im zweiten Evaluierungsbericht positiv beurteilt. Bislang ist es gelungen, alle Maßnahmen umzusetzen. „Wir liegen über Plan“, betonte Landeshauptmann und Gesundheitsreferent Josef Pühringer (ÖVP) am Mittwoch. Zwei Drittel aller Maßnahmen, die bis Ende 2013 erledigt werden hätten sollen, wären bereits bis zur Jahresmitte umgesetzt worden. Bis zum Jahr 2020 sollen durch das Kostensenkungsprogramm in den oberösterreichischen Spitälern insgesamt 2,4 Milliarden Euro eingespart werden, allein heuer sind es 163 Millionen Euro.
Gleichzeitig soll sich die Qualität der medizinischen Versorgung in den Spitälern durch die Reform nicht verschlechtern. „Wir haben noch eine Aufenthaltsdauer und eine Ausnutzung der technischen Geräte, die über dem Österreich-Durchschnitt liegt. Wir nähern uns dem Mittelwert langsam an, liegen aber noch deutlich darüber“, sagte Pühringer in Richtung aller Kritiker.
Die Zahl der Krankenhausaufenthalte in Oberösterreich ist im Vergleich zu 2009 im Vorjahr von 285 auf 264 pro 1000 Einwohner gesunken, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 5,18 auf 4,81 Tage. Die Bettenauslastung ging von 83,1 auf 80,8 Prozent zurück. Einsparungspotenzial sieht Pühringer durch mehr tagesklinische Aufenthalte.
Kritische Innviertler
Geht es nach einer aktuellen Umfrage, sind die Patienten trotz der Reform mit der Versorgung in den heimischen Spitälern zufrieden. 79 Prozent oder vier von fünf der über 18-Jährigen zeigten sich mit ihrem letzten Aufenthalt im Krankenhaus „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“. 2011 waren es noch 85 Prozent, die Werte liegen aber innerhalb der Schwankungsbreite. Nach Regionen ist die Zufriedenheit im Innviertel mit 72 Prozent geringer als in anderen Landesteilen (Mühlviertel 87 Prozent). In Ried, Braunau und Schärding hatte es wegen einiger Sparmaßnahmen massive Proteste gegen die Spitalsreform gegeben.
Positiv bewerten SPÖ und Grüne den Fortschritt der Spitalsreform. Die Situation der Mitarbeiter müsse aber konsequent beachtet werden, sagten die beiden Gesundheitssprecherinnen Julia Röper-Kelmayr und Ulrike Schwarz.
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