Ortschef von Suben befürchtet Verlagerung der Grenzkontrollen

Bürgermeister Johann Ernst Seitz (ÖVP) befürchtet eine Verkehrslawine
Bayrische Forderung lässt Alarmglocken bei Innviertler Bürgermeister schrillen. Er prophezeit eine unerträgliche Verkehrsbelastung für seine Gemeinde.

"Sollten die Grenzkontrollen von Pocking nach Suben verlegt werden, geht die Lebensqualität in unserer Gemeinde vermutlich gegen null", sagt Johann Ernst Seitz, Bürgermeister von Suben. Den ÖVP-Ortschef lassen diesbezügliche Forderungen von deutschen Politikern nicht mehr ruhig schlafen. "Tritt dieser Fall tatsächlich ein, wird bei uns ein Fußgänger eine halbe Stunde einkalkulieren müssen, wenn er die Straße überqueren will."

Die Grenzkontrollen auf der A3 bei Pocking (Bayern, Landkreis Passau), die eine Reaktion auf den anhaltenden Flüchtlingszustrom sind, sorgen auf deutscher Seite für kilometerlange Staus. Seit Mitte September sollen deshalb schon mehr als 60 Verkehrsunfälle (mit insgesamt drei Toten) passiert sein. Aus diesem Grund wurden inzwischen Stimmen laut, die Kontrollen auf österreichisches Staatsgebiet – konkret auf die A8 nahe der Abfahrt Suben – zu verlegen.

Wie am Brenner

"Wir haben schon jetzt rund 11.000 Fahrzeuge, die durch den Ort brausen. Leider ist absehbar, dass unzählige Lenker die Kontrolle umfahren würden. Dadurch hätten wir etwa 15.000 Autos und Lkw bei uns", betont Seitz.

Die Folgen wären nicht nur verkehrstechnisch sondern auch gesundheitlich eine enorme Belastung für die Gemeindebürger. "Man braucht nur an den Lärm und die Abgase zu denken." In Suben würden sich ähnliche Probleme auftun wie am Brenner. Seitz hofft auf Hilfe von heimischen Politikern. "Nächste Woche habe ich einen Termin bei Landeshauptmann Josef Pühringer."

Auch Oberst Klaus Scherleitner, Chef der oö. Landesverkehrsabteilung, wäre über eine Verlegung der Krontrollen nach Suben wenig erfreut: "Wenn das politisch aber so gewünscht sein sollte, werden wir es einrichten."

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