Oö. Bauernbund: "Getreidefelder nichts für Driftmanöver"

Eine Luftaufnahme verdeutlicht das Schadensausmaß - Feld in Oftering (Bezirk Linz-Land).
Die Landwirte zeigen sich verärgert. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Offenbar aus „Langeweile im Lockdown“ oder auch nur aus Leichtsinn haben zuletzt gehäuft Unbekannte mit ihren Autos oder Motorrädern Driftmanöver auf Getreidefeldern in Oberösterreich absolviert. Die betroffenen Landwirte sind verärgert. Die Polizei ermittelt.

Der Bauernbund zitierte am Donnerstag in einer Presseaussendung einen Landwirt aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung: „Lausbubenstreich ist das keiner mehr.“ Durch sein Getreidefeld ziehen sich seit Ende vergangener Woche Autospuren - die Folge von Driftmanövern. Er vermutet dahinter „halbstarke, junge Burschen, die aus Zeitvertreib auf derart dumme Ideen kommen.“ Wie groß der Schaden sein wird, lasse sich erst sagen, wenn der Schnee weg ist.

Langeweile als Ausrede

Er ist nicht der einzige mit solchen Spuren im Getreidefeld. Auch das Weizenfeld eines Bauern im Bezirk Wels-Land wurde vergangene Woche von einem jungen Burschen auf seiner Motocross-Maschine geradezu umgepflügt. Er hat den Burschen sogar noch erwischt und zurechtgewiesen. Als „Ausrede“ sei dem Fahrer „Langeweile durch den Lockdown“ eingefallen, berichtete der Geschädigte. Er habe noch einmal von einer Anzeige abgesehen und hoffe, dass es dem Burschen eine Lehre war.

Als er Fotos von der Verwüstung in einem sozialen Netzwerk postete, meldeten sich etliche Berufskollegen, denen das gleiche widerfahren war. Ihm geht es in erster Linie nicht um den entstandenen finanziellen Schaden, sondern darum, dass „es keine Wertschätzung unserer Arbeit mehr gibt“.

Respektlos

Bauernbund-Landesobmann und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) klagt: „Wir haben schon länger damit zu kämpfen, dass bäuerliches Eigentum immer weniger respektiert wird und es beispielsweise bei Freizeitaktivitäten im Wald zu Konflikten kommt. Diese Vorfälle haben nun eine noch größere Dimension erreicht. Hier wird mutwillig Schaden angerichtet“. Er will nicht nur eine strafrechtliche Verfolgung, sondern auch die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema in der Öffentlichkeit.

Die Polizei geht bereits einzelnen Fällen nach. Laut OÖ Alm- und Kulturflächenschutzgesetz begeht jemand eine Verwaltungsübertretung wenn er “in Gärten, auf bebauten oder zum Anbau vorbereiteten Äckern, ferner auf Wiesen zur Zeit des Graswuchses unbefugt geht, lagert, reitet, mit Fahrzeugen fährt oder diese abstellt".

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