Oberösterreich: Verängstigter Elfjähriger von Klettersteig geborgen

Polizeihubschrauber fand den Verunglückten
Bub traute sich nicht über die Seilbrücke der Drachenwand. Vater und Sohn unverletzt am Tau ins Tal geflogen.

Ein elfjähriger Tscheche und sein 49-jähriger Vater sind gestern, Samstag, am Nachmittag von einem Polizeihubschrauber unverletzt aus einer alpiner Notlage am Klettersteig der Drachenwand in Mondsee (Bezirk Vöcklabruck) geborgen worden. Der Bub hatte es mit der Angst zu tun bekommen. Er traute sich nicht, eine 25 Meter lange und rund 250 Meter hohe Seilbrücke zu betreten.

Nachdem Vater und Sohn zwei Drittel des Klettersteiges hinter sich gebracht hatten, kauerte der verängstigte Elfjährige laut Angaben seines Vaters etwa eine halbe Stunde lang mit geschlossenen Augen auf einem Felsabsatz vor der Hängebrücke bei der "Franzosenschanze". Ein nachkommender Kletterer verständigte um 17.00 Uhr über den Notruf 140 die Bergrettung.

Zwei Bergretter stiegen zu den beiden auf. Zudem wurde der Polizeihubschrauber "Libelle OÖ" alarmiert. Ein Fugretter wurde an einem 20 Meter langen Tau zur Bergung der Tschechen auf einen schmalen Felsabsatz vor der Seilbrücke abgesetzt. Laut Polizei musste die Besatzung des Hubschraubers andere Kletterer, die sich oberhalb der Seilbrücke befanden, mit Handzeichen darauf aufmerksam machen, den Gefahrenbereich zu verlassen. Sie hätten Steine lostreten können, der Steinschlag hätte die Rettungskräfte und die Tschechen verletzen können.

Vater und Sohn wurden unverletzt ins Tal geflogen. Der Klettersteig auf die Drachenwand (1.060 Meter Seehöhe) ist wegen seiner Ausgesetztheit und seinen 560 Klettermetern nicht zu unterschätzen. Er weist einen Schwierigkeitsgrad von C und D auf.

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