Mann erschoss Lebensgefährtin und tötete sich selbst
Ein Familiendrama erschütterte am Montag die Mühlviertler Gemeinde Lichtenberg (OÖ) bei Linz. In einem Einfamilienhaus wurden die Leichen der 45-jährigen Arzthelferin Petra S. und des 53-jährigen Voest-Mitarbeiters Manfred L. gefunden. Die Polizei geht von einem Mord und Selbstmord aus.
„Der Mann dürfte im Schlafzimmer seine Lebensgefährtin getötet und sich anschließend im Keller das Leben genommen haben“, bestätigt Polizeisprecher Bernd Innendorfer. Wann die Tat genau passiert ist, wird eine Obduktion klären, deren Ergebnis bei Redaktionsschluss noch nicht vorlag. Im Haus wurde auch ein von L. verfasster Abschiedsbrief gefunden.
Entstellte Leiche
Die Frau war am Montag nicht wie gewohnt zur Arbeit erschienen und hatte auf Anrufe nicht reagiert. Der besorgte Chef von S. verständigte ihre Tochter und bat sie, im Haus nachzusehen. Im Keller stieß die 25-Jährige auf eine entstellte Leiche. Geschockt rannte sie ins Freie und alarmierte die Polizei.
„Der Notruf ist um 13. 30 Uhr eingetroffen, die Tochter war in dem Glauben, dass es sich bei dem Leichnam um ihre Mutter handelt“, sagt Innendorfer. Der Verdacht fiel daher auf den 53-jährigen Lebensgefährten, nach ihm wurde sofort gefahndet. Als Polizisten die Räume durchsuchten, stießen sie im Schlafzimmer auf die 45-Jährige. „Daher war klar, dass es sich bei der Leiche im Keller um den Lebensgefährten handelt.“ L. hatte sich mit einer Schrotflinte umgebracht. Womit S. getötet wurde, war noch Gegenstand von Untersuchungen. Im Haus ist auch ein Schlachtschussapparat sichergestellt worden.
„Es ist völlig unverständlich, vor ein paar Tagen habe ich sie noch gemeinsam im Garten arbeiten gesehen“, erzählt Nachbar Toni M. Von Streitereien weiß er nichts. „Sie haben immer viel zusammen unternommen, waren begeisterte Bergwanderer.“
Manfred L. war auch bei der Feuerwehr. Die beiden sollen seit rund fünf Jahren ein Paar gewesen sein. L. hinterlässt zwei Töchter, S. eine.
Ein Bruder des Toten, der am Nachmittag zufällig am Haus vorbeikam, erlitt einen Nervenzusammenbruch. Er und die Töchter wurden vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.
Kommentare