Kinder stürzten aus viertem und sechstem Stock

Sicht auf die Fassade des Hauses, aus dem das Mädchen gestürzt ist.
Für die Dreijährige aus Linz besteht akute Lebensgefahr - Entwarnung beim Zehnjährigen.

Gleich zwei grauenhafte Unfälle ereigneten sich am Montag in Wohnhausanlagen im Linzer Franckviertel und in der Welser Noitzmühle. In beiden Fällen schwebten die Opfer anfangs in Lebensgefahr, mittlerweile wurde bei einem Kind Entwarnung gegeben.

In einem Mehrparteienhaus in der Linzer Semmelweisstraße stürzte am Nachmittag eine Dreijährige aus einem Fenster im vierten Stockwerk. Das Kind schlug auf einer Rasenfläche auf. Es wurde sofort ins nahe gelegene Allgemeine Krankenhaus (AKh) transportier und nach einer Operation in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Am Dienstag hieß es aus dem Spital, man könne noch keine Entwarnung geben. Es bestehe weiterhin Lebensgefahr, die Dreijährige werde intensivmedizinisch betreut.

Das Unglück hatte sich gegen 14 Uhr zugetragen. Laut Polizei dürfte das Mädchen in einem unbeobachteten Augenblick auf die Fensterbank geklettert sein. Seine Großmutter, 59, soll gerade mit der fünfjährigen Schwester die Toilette aufgesucht haben. Sie hatte für beide Kinder die Aufsicht über, die Eltern waren beim Einkaufen.

Die dreijährige Ajaki dürfte über einen Heizkörper zum Fenstersims geklettert sein und das Gleichgewicht verloren haben. Das kleine Mädchen stürzte durch das offene Fenster in die Tiefe. Ein Nachbar, der sich gerade vor dem Haus aufhielt, hörte hinter sich einen dumpfen Aufprall. Als er sich umdrehte, sah er die schwer verletzte Kleine vor sich am Boden liegen. Er brachte sie in stabile Seitenlage und alarmierte die Rettung.

Als die Großmutter von der Toilette zurückkehrte, fiel ihr Ajakis Fehlen auf. Die Kleine war zuvor noch friedlich vor dem Fernseher gesessen. Die 59-Jährige suchte erfolglos die Wohnung nach ihr ab. Als sie schließlich aus dem Fenster blickte, sah sie unten ihre Enkeltochter liegen. Angela J., vor deren Fenster im Erdgeschoß das Mädchen aufschlug, hörte die Schreckensschreie der Angehörigen. „Es war entsetzlich – ich kenne das Kind gut, es war immer sehr lebhaft. Ich hoffe inständig, dass für sie alles ein gutes Ende nimmt“, betont die Nachbarin. Großmutter und Eltern werden psychologisch betreut.

Entwarnung bei Zehnjährigem

Kurz vor 19 Uhr stürzte in der Traunaustraße in Wels ein zehnjähriger Bub aus dem sechsten Stockwerk eines Mehrparteienhauses auf die Wiese. Der Bub, der zum Unfallzeitpunkt allein in der Wohnung war, hatte eine Kühlbox auf eine Couch gestellt und war über diese auf das Fensterbrett geklettert. Warum er das getan hat, ist laut Polizei nicht bekannt.

Der Zehnjährige wurde ins Klinikum Wels eingeliefert. Dieses teilte am Dienstag mit, dass keine Lebensgefahr mehr bestehe. Es gehe ihm vielmehr den Umständen entsprechend gut und er müsse noch einen Tag zur Beobachtung bleiben. Details zu seinen Verletzungen wurden auf Wunsch der Eltern nicht veröffentlicht.

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