Notarztteam steckte mit Patienten im Lift fest: 73-Jähriger überlebte Einsatz nicht
"Es war zwar eine Scheiß-Situation, aber auf die medizinische Betreuung des Patienten hatte das keinen Einfluss", sagt Notfallsanitäter Manuel Reisinger aus Freistadt.
Er war am Montag während der Reanimation eines 73-Jährigen gemeinsam mit einem Notarzt und zwei Kollegen in einem Lift stecken geblieben. Als die Feuerwehr das Rotkreuz-Team nach rund 30 Minuten befreite, war der Patient bereits tot.
Der 73-Jährige aus Grünbach hatte gegen neun Uhr Früh in der Ordination eines Hautarztes einen lebensbedrohlichen Kollaps erlitten. Der Facharzt begann sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. "Die Rettungskette ist eigentlich perfekt abgelaufen, nach dem Hautarzt haben Rettungskollegen den Patienten übernommen – dann sind auch wir dazugekommen", betont Reisinger. Binnen Minuten sei man vor Ort gewesen, in der Ordination habe es auch einen Defibrillator gegeben.
Die Atemwege des 73-Jährigen wurden freigelegt, der Pensionist mit Sauerstoff und Medikamenten versorgt. "Wir haben sämtliches Equipment mitgehabt und ausgeschöpft, was an Medikamenten zur Verfügung steht", sagt Reisinger.
Anschließend wollte man den Patienten auf einer Trage mit dem Aufzug ins Erdgeschoß bringen, wo er ins Auto verladen und ins Spital gebracht werden sollte. "Aber beim Runterfahren hat es plötzlich einen Pumperer gemacht und der Lift hat uns angezeigt, dass er außer Betrieb ist."
Gekurbelt
Während zwei Nothelfer die Reanimation fortsetzten, kümmerten sich die beiden anderen um die Alarmierung der Feuerwehr. "Die war auch sehr schnell vor Ort, der defekte Lift wurde dann bis ins Erdgeschoß gekurbelt."
Der Aufenthalt in der Kabine dauerte etwa 30 Minuten. "Leider ist der Patient nur 15 Minuten, nachdem wir eingeschlossen worden sind, gestorben." Die Wiederbelebungsmaßnahmen hatten sich insgesamt aber über eineinhalb Stunden erstreckt.
Bei der Behandlung hätte man laut Reisinger auch ohne den Störfall nichts anders machen können. "Bei Notfalleinsätzen kommt es leider häufig vor, dass die Patienten sterben."
Die Staatsanwaltschaft Linz ordnete eine Obduktion der Leiche an. Der für 13 Personen und 1000 Kilo Nutzlast zugelassene Aufzug wurde am Dienstag repariert.
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