Noch keine Geständnisse nach sexuellen Übergriffen

Die Verdächtigen dürfen das Messegelände nicht mehr betreten
Bisher 17 Opfer und vier Verdächtige nach Serien-Belästigung auf Welser Volksfest

Nach den sexuellen Übergriffen durch Asylwerber beim Pre-Opening des Welser Volksfestes am vergangenen Wochenende hat sich die Zahl der Opfer auf 17 erhöht. "16 Taten werden einer Gruppe Jugendlicher aus Afghanistan angelastet, eine weitere sexuelle Belästigung soll ein erwachsener Iraker begangen haben", sagt Bernd Innendorfer, Sprecher der Landespolizeidirektion. Zwischen den jungen Burschen und dem 23-Jährigen dürfte es keine Verbindung geben.

Die Grapschereien haben offenbar unabhängig voneinander stattgefunden, der Erwachsene gilt als Einzeltäter. Die Jugendgruppe – unbegleitete Flüchtlinge, die in Wels einquartiert sind – soll insgesamt aus fünf Personen bestehen, wobei aber nur drei von ihnen konkret beschuldigt werden. Seit Montag laufen die Einvernahmen.

"Bisher hat noch keiner ein Geständnis abgelegt", sagt Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner. Die Verdächtigen befinden sich alle auf freiem Fuß. Sollten sie wegen sexueller Belästigung verurteilt werden, drohen ihnen maximal sechs Monate Freiheitsentzug.

Kritik an Caritas

Seitens der Messe Wels wurde über die Burschen ein Hausverbot verhängt. "Sollten sie dennoch versuchen, das Volksfest zu besuchen, werden sie sofort des Geländes verwiesen", sagt Hübner.

Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) sieht nun auch den Betreiber der Welser Flüchtlingsunterkunft – die Caritas – in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass sich die von ihr betreuten Asylwerber auch an die Regeln und Gesetze halten. "Wenn jemand Asylquartiere betreibt und von der öffentlichen Hand bezahlt wird, ist es auch seine Aufgabe, das in den Griff zu bekommen", betont der Stadtchef. Die Bürger würden sich das erwarten, schließlich gebe es Fürsorgepflichten. "Ich kann kein Verständnis dafür aufbringen, wenn das nicht passiert."

Regeln und Werte

Marion Huber, Leiterin der Caritas-Flüchtlingshilfe, versichert, dass alle Betreuungseinrichtungen nach dem gleichen Prinzip funktionieren. "Das Land erteilt uns den Auftrag und wir halten uns an die entsprechenden Vorgaben. Dazu gehöre auch, dass den Bewohnern die österreichischen Regeln und Werte vermittelt werden. "Wir können aber nicht jedem Asylwerber rund um die Uhr einen Betreuer zur Seite stellen, oder ihn einsperren." Auch habe man nur wenig Sanktionsmöglichkeiten, wenn ein 16-jähriger Jugendlicher am Abend nicht pünktlich heimkomme: "Da könnten auch Eltern nicht viel ausrichten."

ÖVP-Stadtparteichef Peter Csar spricht sich dagegen aus, der Caritas den Schwarzen Peter umzuhängen: "Die Täter gehören streng bestraft, aber es ist unfair, dem Quartiergeber die Schuld zu geben."

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