Neustart im oö. Fußball-Unterhaus: Der Ball muss wieder rollen

Auftakt in der OÖ-Liga: Friedburg/Pöndorf (in Weiß) empfängt heute Tabellenführer Oedt.
Nach zwei unvollendeten Spieljahren soll es heuer wieder Meister und Absteiger geben.

von Gerhard Marschall

„Gut, dass es wieder losgeht!“ Raphael Koch, im OÖ. Verband für den Spielbetrieb zuständig, blickt dem Neustart im Fußball-Unterhaus zuversichtlich entgegen. Die von der Bundesregierung zuletzt erlassenen Bedingungen sollten einen halbwegs reibungslosen Spielbetrieb erlauben. Es gilt 3-G, sodass die Klubs ihr gesamtes Personal – ob geimpft oder nicht – einsetzen können. „Das Damoklesschwert 2-G, das vielen Vereinen Probleme bereitet hätte, ist weg.“

Neustart im oö. Fußball-Unterhaus: Der Ball muss wieder rollen

Verbandsdirektor Raphael Koch.

Als höchste Spielklasse nimmt standesgemäß die OÖ-Liga an diesem Wochenende den Ankick vor, vorerst aber mit der kompletten letzten Hinrunde. Bevor die Frühjahrssaison eröffnet werden kann, müssen noch die im Herbst ausgefallenen Spiele nachgetragen werden. Tabellenführer Oedt gastiert heute bei der Spielgemeinschaft Friedburg/Pöndorf, die auf Platz fünf überwintert hat. Die übrigen Klassen folgen gestaffelt, Anfang April soll der Ball allerorten rollen.

Jeder gegen jeden

Die Pandemie gibt bereits in der dritten Spielzeit die Regeln vor. Derweil die Profis nahezu ungehindert kicken durften, wurde der Betrieb im Amateurbereich stark eingeschränkt oder überhaupt stillgelegt. Nach zweimaligem Abbruch soll heuer zu Ende gespielt werden. Das sollte gemäß geändertem Regulativ möglich sein: Die Meisterschaft gilt als abgeschlossen, wenn alle Vereine der jeweiligen Klasse zumindest einmal gegeneinander gespielt haben.

Im Wissen um die politische Wankelmütigkeit und die Vergänglichkeit der Regeln warnt der Verband allerdings schon jetzt davor, dass es „immer wieder zu kurzfristigen Änderungen der Rahmenbedingungen kommen kann“.

Denkbar sei im Laufe der Frühjahrssaison eine Rückkehr von 2-G für die Sportausübung: Dann könnten sich Ungeimpfte nicht in die Mannschaft testen. Und das wiederum wäre „keine Legitimation für sanktionslose Spielabsagen“. Vielmehr müssten die Vereine dafür sorgen, dass der Spielbetrieb auch dann fortgeführt werden kann.

Neustart im oö. Fußball-Unterhaus: Der Ball muss wieder rollen

Dank 3-G soll es im Frühjahr keine massenhaften Spielabsagen geben.

Weiterhin abgesagt werden kann, wenn fünf Spieler einer Mannschaft positiv auf Corona getestet sind. Das soll künftig möglich sein, wenn aus diesem Grund die beiden gemeldeten Torhüter ausfallen. Nachdem sich laut Koch eine große Mehrheit der Klubs dafür ausgesprochen hat, wird es demnächst einen entsprechenden Präsidiumsbeschluss geben.

Hoffen auf Zuschauer

Wie schon im Vorjahr wird es in der aus nur zwölf Teams bestehenden 2. Klasse Nordost jedenfalls einen Meister geben. Hier konnten im Herbst alle Spiele ausgetragen werden, aktuell liegt ASKÖ Mauthausen voran. Angesichts der gelockerten Regeln sei die Stimmung bei den Vereinen durchwegs gut, berichtet Gruppenobmann Johann Kastner: „Alle hoffen jetzt, dass bald auch die Öffnung für die Zuschauer kommt.“ Kantinenbetrieb als wichtige Einnahmequelle inklusive.

Die Befürchtung, dass sich wegen der Turbulenzen viele Spieler verlaufen könnten, hat sich laut Verbandsdirektor Koch bis dato nicht erfüllt. Vielmehr gebe es beim Nachwuchs ein Anmeldeplus. Sehr wohl hätten da und dort ältere Spieler, die vorhatten, noch ein, zwei Jahre aktiv zu bleiben, in der Zwangspause aufgehört. Deswegen könnte es bei Reservemannschaften zu Personalproblemen kommen.

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