Neun Jahre Haft wegen fünf bewaffneter Raubüberfälle

Symbolbild
55-Jähriger legte "Paradegeständnis "ab. Mit dem Geld habe er Schulden beglichen, einen Teil aber auch verspielt.

Wegen fünf bewaffneter, teils vollendeter Raubüberfälle in Oberösterreich ist am Mittwoch im Landesgericht Ried im Innkreis ein 55-Jähriger zu neun Jahren Haft unbedingt verurteilt worden. Der Deutsche legte ein umfassendes Geständnis ab, das Urteil ist rechtskräftig.

"Es gibt keine Erklärung dafür, was ich getan habe. Dass ich jetzt dafür entsprechend bestraft werden muss, ist auch klar", zeigte sich der Angeklagte von Verhandlungsbeginn an einsichtig. Der Richter sprach von einem "Paradegeständnis", das entscheidend zur Aufklärung beigetragen habe.

Supermärkte mit gezückter Waffe überfallen

Am 12. April wurde der bereits in seiner Heimat mehrfach einschlägig Vorbestrafte in Vorarlberg festgenommen. Er wurde wegen zweier Raubüberalle in Deutschland verdächtigt. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Mann auch in Oberösterreich zugeschlagen hatte. Von November 2014 bis März 2016 soll er Supermärkte und Postfilialen in den Bezirken Schärding, Ried im Innkreis und Braunau mit gezückter Waffe überfallen haben.

Angestellte gefesselt

Die Pistole sei jedoch nie geladen gewesen, versicherte der Angeklagte dem Richter. Zuerst fesselte er die Angestellten und bediente sich anschließend aus den Kassen. In zwei Fällen scheiterte sein Vorhaben, da das Personal flüchten oder sich in Sicherheit bringen konnte. Insgesamt erbeutete er aber 70.000 Euro.

Mit dem Geld habe er Schulden beglichen, einen Teil aber auch verspielt, gestand der Mann. Derzeit sitze er noch auf rund 100.000 Euro Schulden. Auf die Frage, wie es soweit kommen konnte, erklärte er: "Ich habe den Boden unter den Füßen verloren". Schon nach seiner Festnahme in Vorarlberg hatte sich der Deutsche reumütig gezeigt.

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