Nachbar löschte Brand in Küche

Nachbar löschte Brand in Küche
Ein 69-jähriger Pensionist stürmte in die verrauchte Wohnung einer bosnischen Familie und löschte das Feuer.

Drei Tage lang muss Alfred Hutec nach seinem couragierten Hilfseinsatz in der Küche seiner Nachbarn in Enns noch Medikamente einnehmen. Am späten Montagnachmittag hatte der 69-Jährige einen gefährlichen Brand gelöscht und dabei giftige Rauchgase eingeatmet.  „Es ist ein Spray, den mir die Ärzte im Spital für meine Mund- und Nasenschleimhäute gegeben haben. Ich fühl’ mich aber körperlich recht gut – meine Lunge hat zum Glück nichts abgekriegt hat“, sagt Hutec.

Es war kurz vor 17 Uhr, als der pensionierte Gemeindebedienstete den Abfall aus der Wohnung tragen und im Gefrierschrank im Keller zwei Brote einfrieren wollte. Dabei fiel ihm auf, dass bei der bosnischen Nachbarsfamilie C. im Erdgeschoß die Tür offenstand. „Davor ist die Nachbarin mit ihrem kleinen Sohn gestanden und hat verzweifelt ins Handy geschrien: ,Bei uns brennt es’“, erzählt Hutec. Der Pensionist schnappte sich sofort den Feuerlöscher und rannte in die bereits stark verqualmte Wohnung. „Es war drinnen schon ganz schwarz vor lauter Rauch – es  hat gestunken und ich hab’ im Mund einen grauslichen Geschmack gekriegt.“

Feuerlöscher

Hutec, der bis dahin noch nie einen Feuerlöscher in der Hand gehalten hatte, handelte intuitiv. „Ich hab’ einfach drauf’ gedrückt und es mir gelungen, die 30 cm hohen Flammen zu ersticken.“  Dann öffnete er die Fenster. Der Feuerwehr kümmerte sich um die Entlüftung. Der Sachschaden beträgt rund 4000 Euro.

Die Nachbarin dürfte versehentlich die falsche Herdplatte eingeschaltet haben. Ein darauf abgestellter Plastikbehälter schmolz und fing Feuer. Aida C. reagierte sofort richtig: Sie schnappte sich den  dreijährigen Edin, der noch im Bett lag und flüchtete aus der Wohnung.   Hutec brachte die Frau und den Buben in seine Wohnung und tröstete sie solange, bis die Rettung eintraf. Mutter und Kind wurden leicht verletzt ins Spital gebracht, konnten es aber bald wieder entlassen. „Ich fühl’ mich nicht als Held,  was ich gemacht hab’, war normal“, betont der 69-Jährige.

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