Nach Wiederbelebung: Ärzte verloren Kampf um Kajakfahrer

Alexander Brixel, 30, hatte noch gehofft, dass alles gut endet.
51-Jähriger stirbt nach dramatischer Rettungsaktion auf der Intensivstation des LKH Steyr.

Alles Hoffen blieb schlussendlich vergebens: Der Kajakfahrer, der Sonntagnachmittag nach einem Unfall auf dem Steyr-Fluss zunächst erfolgreich wiederbelebt werden konnte, ist in den Nachtstunden auf der Intensivstation des LKH Steyr gestorben. "Das ist tragisch und bitter", bedauert Alexander Brixel, der den 51-Jährigen in einer dramatischen Rettungsaktion aus dem Wasser geborgen hatte.

Wie berichtet, waren der aus dem Bezirk Ried stammende Unternehmer und seine gleichaltrige Lebensgefährtin auf der Wildwasserstrecke von Leonstein nach Obergrünburg unterwegs gewesen. Gegen 14.30 Uhr soll ihr Gefährt plötzlich einen aus dem Wasser ragenden Stein gerammt haben. Die Folge war, dass das Boot kenterte und sich am Ast eines angeschwemmten Baumes verfing.

Mit Bein in Leine

Beide Insassen – sie trugen jeweils Schwimmwesten – wurden durch den Anprall sofort in den Fluss geschleudert. Während sich die Frau aber unverletzt ans Ufer retten konnte, verfing sich der 51-Jährigen mit einem Bein derart unglücklich an einer Bootsleine, dass er in der Strömung hängen blieb und unter Wasser gezogen wurde. Seine am Ufer bangende Lebensgefährtin musste das mitansehen, sie konnte ihm aber nicht helfen. Nach etwa 15 Minuten kam der 30-jährige Alexander Brixel mit seinem Kajak an der Unfallstelle vorbei. Er führte eine Gruppe von Hobbysportlern an, unter denen sich auch zwei Anfänger befanden. Um diese nicht zu gefährden, dirigierte er sie in ein sicheres Kehrwasser.

"Ich hab’ das gekenterte Boot schon von Weitem gesehen, vom Ufer aus haben mir Leute gewunken." Als er an der Unglücksstelle vorbeifuhr, sah er, dass an dem gekenterten Boot eine Person hängt. Mit seinem Kajak gelang es ihm aber nicht, stromaufwärts zurück zum 51-Jährigen zu gelangen. "Ich hab’ es dann vom Ufer aus schwimmend versucht, dabei war ich durch ein Seil gesichert." Wegen der starken Strömung schlug aber auch das fehl. "Erst mit dem schnelleren Kajak meiner Freundin ist es mir gelungen, den Mann zu erreichen und die Bootsleine durchzuschneiden."

Defibrillator

Brixels Freundin Claudia, 37, half mit, den reglosen Mann aus dem Wasser zu bergen. "Wir haben dann mit der Reanimation begonnen." Einem Notarztteam gelang es schließlich, den 51-Jährigen mit Hilfe eines Defibrillators und einer Adrenalin-Injektion wiederzubeleben – er wurde ins Spital transportiert. "Wir haben sehr gehofft, dass doch noch alles gut ausgeht."

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