Mutter und Tochter aus eiskaltem Fluss gerettet

APA12228960-2 - 09042013 - KEMATEN - ÖSTERREICH: ZU APA 0058 CI - Eine 41-jährige Lenkerin aus Bad Hall und ihre Mutter kamen am Montag, 8. April 2013, mit ihren PKW in Kematen an der Krems (Bezirk Linz-Land) von der Fahrbahn ab und stürzten in den eineinhalb Meter tiefen Krems-Fluss. Die beiden leicht verletzten Frauen mussten von der Feuerwehr aus dem Auto geborgen werden. Im Bild: Einsatzkräfte der Feuerwehr bei der Bergung des Fahrzeuges aus dem Fluss mittels Seilwinde. APA-FOTO: FOTO-KERSCHI.AT/Werner Kerschbaummayr
Sekundenschlaf am Weg zum Abendessen: Zwei Frauen aus abgestürztem Pick-up befreit.

Sekundenschlaf hätte Gina R. und ihrer Mutter Alice beinahe das Leben gekostet. Die 41-jährige Lokalbesitzerin aus Bad Hall, Bezirk Steyr-Land, war am Montagabend gegen 18.30 Uhr mit ihrem schwarzen Pick-up Richtung Linz unterwegs. Sie wollte ihre Mutter, die am Beifahrersitz saß, zu deren 65. Geburtstag fein zum Abendessen ausführen.

Doch plötzlich passierte es: Gina R. nickte im Gemeindegebiet von Kematen kurz am Steuer ein. Der Geländewagen kam rechts von der Fahrbahn ab, stürzte über eine Böschung und landete schließlich in der fast zwei Meter hohen Krems.

Mutter und Tochter aus eiskaltem Fluss gerettet
Im Bild: Ersthelfer Artner Gerald von der Feuerwehr Rohr im Kremstal Nach Handy gegriffen - Auto in Krems-Fluss gestürzt ROHR/Kremstal. Über eine Böschung und in die Krems war ein Auto Montagabend gestürzt, weil die 42-jährige Lenkerin aus Bad Hall nach ihrem Handy gegriffen hatte. Die beiden Insassen - Mutter und Tochter - kamen mit leichten Verletzungen davon. Kurz unkonzentriert war die 42-jährige Pkw-Lenkerin Gina R.: Weil die Bad Hallerin, die mit ihrer Mutter Alice R. am Montagabend mit dem Auto unterwegs war kurz nach ihrem Handy gegriffen hatte, kam sie von der Fahrbahn ab. Das Auto stürzte samt der beiden Insassen in den Krems-Fluss. Ein Ersthelfer der Feuerwehr Krems konnte rasch zu Hilfe kommen. Er stieg in das eiskalte Wasser und wies die unterkühlten Frauen, die immer noch im Wagen saßen an, die Zündung einzuschalten und das Fenster zu öffnen. Da die 65-jährige Mutter der Lenkerin nicht schwimmen konnte, hiefte sie der Feuerwehrmann aus dem Wasser. Mit leichten Verletzungen und stark unterkühlt konnten beide Frauen wohlauf aus dem eiskalten Wasser gezogen werden. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Per Handy verständigte die Lenkerin die Einsatzkräfte. Gerald Artner von der Feuerwehr Rohr, der nur gut 300 Meter von der Unfallstelle entfernt wohnt, war als erster Helfer vor Ort. „Ich habe nicht lange gezögert und bin sofort in den Fluss gesprungen“, erzählt der 41-Jährige dem KURIER.

Zündung einschalten

Er sei zum Auto geschwommen, aufs Dach geklettert und habe die Lenkerin aufgefordert, die Zündung einzuschalten, um die Fenster zu öffnen. „Das geht auch unter Wasser. Ich kenn’ mich berufsbedingt mit elektronischen Sachen aus“, erklärt Artner. Den beiden Frauen sei das eiskalte Nass bis zum Hals gestanden.

Lukas Brandstätter, ein anderer Feuerwehrmann, sei ihm schließlich zu Hilfe gekommen. Zu zweit hätten sie die Unfallopfer aus dem Beifahrerfenster des Pick-ups gezogen. „Wir mussten wegen der starken Strömung gut aufpassen. Die Mutter kann nämlich nicht schwimmen“, berichtet Lebensretter Artner.

Mutter und Tochter aus eiskaltem Fluss gerettet
Mit leichten Verletzungen und stark unterkühlt wurden die zwei Frauen zur Beobachtung ins Krankenhaus Steyr gebracht. „Zum Glück haben wir den Unfall gut überstanden. Ich bin unseren Helfern so dankbar. Der Schock sitzt aber nach wie vor tief“, sagt Gina R.
Gut 80 Mann der Feuerwehren Rohr, Kematen, Achleiten und Kremsmünster waren im Einsatz. Der Geländewagen musste mit einem Kranwagen aus dem Fluss gehoben werden.

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