Sekundenschlaf hätte Gina R. und ihrer Mutter Alice beinahe das Leben gekostet. Die 41-jährige Lokalbesitzerin aus Bad Hall, Bezirk Steyr-Land, war am Montagabend gegen 18.30 Uhr mit ihrem schwarzen Pick-up Richtung Linz unterwegs. Sie wollte ihre Mutter, die am Beifahrersitz saß, zu deren 65. Geburtstag fein zum Abendessen ausführen.
Doch plötzlich passierte es: Gina R. nickte im Gemeindegebiet von Kematen kurz am Steuer ein. Der Geländewagen kam rechts von der Fahrbahn ab, stürzte über eine Böschung und landete schließlich in der fast zwei Meter hohen Krems.
Per Handy verständigte die Lenkerin die Einsatzkräfte. Gerald Artner von der Feuerwehr Rohr, der nur gut 300 Meter von der Unfallstelle entfernt wohnt, war als erster Helfer vor Ort. „Ich habe nicht lange gezögert und bin sofort in den Fluss gesprungen“, erzählt der 41-Jährige dem KURIER.
Zündung einschalten
Er sei zum Auto geschwommen, aufs Dach geklettert und habe die Lenkerin aufgefordert, die Zündung einzuschalten, um die Fenster zu öffnen. „Das geht auch unter Wasser. Ich kenn’ mich berufsbedingt mit elektronischen Sachen aus“, erklärt Artner. Den beiden Frauen sei das eiskalte Nass bis zum Hals gestanden.
Lukas Brandstätter, ein anderer Feuerwehrmann, sei ihm schließlich zu Hilfe gekommen. Zu zweit hätten sie die Unfallopfer aus dem Beifahrerfenster des Pick-ups gezogen. „Wir mussten wegen der starken Strömung gut aufpassen. Die Mutter kann nämlich nicht schwimmen“, berichtet Lebensretter Artner.
Mit leichten Verletzungen und stark unterkühlt wurden die zwei Frauen zur Beobachtung ins Krankenhaus Steyr gebracht. „Zum Glück haben wir den Unfall gut überstanden. Ich bin unseren Helfern so dankbar. Der Schock sitzt aber nach wie vor tief“, sagt Gina R. Gut 80 Mann der Feuerwehren Rohr, Kematen, Achleiten und Kremsmünster waren im Einsatz. Der Geländewagen musste mit einem Kranwagen aus dem Fluss gehoben werden.
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