Mit Gangstervideo zum Internet-Hit

Mit Gangstervideo zum Internet-Hit
Vera Böhnisch, Soulsängerin aus Weyregg am Attersee, sorgt mit einer Dance-Nummer für Furore im weltweiten Netz.

Im schicken Oldtimer-Cabrio und mit einer Pistole bewaffnet macht Vera Böhnisch die Straßen unsicher und raubt mit einer dunkelhaarigen Begleiterin  Männer aus – im Musikvideo zu ihrer aktuellen Single „Thelma & Louise“. Diesen Song hat sie unter dem Pseudonym „Veralovesmusic“ gemeinsam mit dem deutschen DJ und Produzenten Tom Novy aufgenommen.  Mehr als  650.000-mal wurde der Clip zu der House-Nummer  auf  der Internetplattform YouTube bereits angesehen.  
Mit so großer Resonanz habe die gebürtige Vöcklabruckerin, die in Weyregg am Attersee aufgewachsen ist, nicht gerechnet. „Den Song gibt es schon seit Jahren, ich habe ihn immer wieder in Clubs gesungen.“ Tom Novy wurde über einen DJ, der es in Wien gespielt hat, auf das Lied aufmerksam. Er hat dann nur „die Verpackung geändert“.

Tanzbar

„Ich finde, es passt sehr gut in den Club, auf Festivals und lädt zum Tanzen ein. Im Internet gibt es ein Video, wo in Belgrad 20.000 Leute dazu auszucken“, sagt Böhnisch. Das Schönste für einen Künstler sei, wenn die Musik um die Welt gehe.   Bei „Thelma & Louise“ betrete sie Neuland. Vorher seien ihre Lieder hauptsächlich in Österreich wahrgenommen worden.   „Ich habe mir neulich angesehen, woher die Menschen kommen, die meine aktuelle Single angeklickt haben. Da waren auch Leute aus Griechenland oder Kanada darunter.“ Zwei bis drei Stücke werde sie noch mit Novy aufnehmen.
Im März wollen die beiden außerdem die Winter Music Conference in Miami, ein Treffen für elektronische Tanzmusik, besuchen.

Verschiedene Genres

Musikalisch bewegt sich Böhnisch neben der Elektronik in einem  Spektrum zwischen Pop, HipHop und Soul. Bei den unterschiedlichen Stilen  verwendet die Künstlerin  verschiedene Alter Egos wie Vera, L’Enfant Terrible oder eben Veralovesmusic. „In Österreich gibt es eine starke Musikpolizei, die bestimmt, was cool ist.“
Sie habe das früher  ähnlich gesehen. „Mit 17 auf FM4 gespielt zu werden, war für mich das Größte“, erzählt die Sängerin, die es mit dem Song  „Signs Feat. L`Enfant Terrible“  des Künstlers Circus in das Programm des Jugendsenders geschafft hat.

Berührend

Mittlerweile habe sich aber ihr Anspruch verändert. Jede Musikrichtung habe ihre Daseinsberechtigung. „Ausschlaggebend für mich ist nicht mehr, dass die Lieder für den Underground sind, sondern, dass sie die Menschen berühren“, erzählt Böhnisch, der die meisten ihrer Lieder beim Autofahren einfallen.


Auf ihre Teilnahme bei Starmania vor fast zehn Jahren werde sie immer  wieder angesprochen. Sie werde vor allem gefragt, ob sie es bereue, mitgemacht zu haben. „In meinem Fall ist es gut gelaufen. Ich habe viele Leute kennengelernt. Man muss sich halt die positiven Sachen rauspflücken.“

Mit 13 beim Kiddy Contest

Die gebürtige  Vöcklabruckerin Vera Böhnisch trat mit 13 Jahren auf der Bühne des ORF-Kiddy-Contests auf. Drei Jahre später machte sie bei der Castingshow Starmania als jüngste Kandidatin mit.
Nach ihrem Ausscheiden bekam die heute 25-Jährige ihren ersten Plattenvertrag. Daneben besuchte die Sängerin die International School und das Oberstufenrealgymnasium für Populärmusik in Linz. Später studierte sie an der Wirtschaftsuni Wien  Betriebswirtschaft.
Momentan lernt sie für ihren Studienabschluss in  Musikmanagement an der Pop-Akademie Mannheim.  Mit ihrem Lied „Dear Ladies“ gewann Böhnisch 2009 den österreichischen Musikpreis Amadeus in der Kategorie „Bester Song“.

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