Mit der Radiernadel von der Romantik in die nüchterne Architektur der Gegenwart

Loidl setzt kubusförmige Gebäude in Landschaftsbilder

Unter dem Motto Scharfe Schnitte werden im März Werke von Katharina Anna Loidl in der Galerie 20gerhaus in Ried ausgestellt. Sie ist freischaffende Künstlerin in den Bereichen Fotografie, Video, Grafik und Installation.

Aus der 50-teiligen Serie Landschaftsradierungen werden acht Bilder zu sehen sein sowie eine weiterführende Serie mit Linzer Stadtansichten. "Es ist ein radikaler Vorgang, wenn ich etwas aus einem Bild ausradiere", sagt Loidl dem KURIER. Die gebürtige Linzerin bearbeitet Radierungen, originale Drucke, die im Zeitraum 1834 bis 1878 entstanden sind und die sie auf Flohmärkten oder in Antiquariaten findet. "Es war die Zeit der Romantik und der Industrialisierung", meint Loidl. Mit einer Radiernadel kratzt sie abstrakte Formen aus der Papieroberfläche heraus. "Ich füge etwas hinzu, indem ich etwas weg nehme." Das sei ein Verweis auf den Umgang des Menschen mit natürlichen Ressourcen. "Man schaut sich die Landschaft an und plötzlich steht ein kubusförmiges Gebäude da." Die Radierungen zeigen Landschaften aus dem alpinen Raum der Schweiz zur damaligen Zeit, ergänzt mit Formen der modernen Architektur. So entstehe eine Verbindung über mehr als 100 Jahre. "Ich interessiere mich für die Gegebenheiten der jeweiligen Zeit und für die Auswirkungen des Menschen auf die Natur. Meine Arbeit soll Diskurse eröffnen", sagt Loidl. Die Wahl von Material und Technik sowie eine konzeptionelle Arbeitsweise seien ihr wichtig.

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