Mit Auto in Stausee gestürzt: Jugendliche retteten sich selbst

Mit Auto in Stausee gestürzt: Jugendliche retteten sich selbst
Fünf Burschen kamen mit ihrem Wagen von der Straße ab, versanken damit in einem See und befreiten sich durch die Fenster.

Buchstäblich in letzter Sekunde konnten sich fünf 17-jährige Jugendliche  aus ihrem Auto retten, das am Samstagabend  in Gosau, Oberösterreich, in einen Stausee gestürzt war.
  „Wir wollten den Wagen eines Freundes bewegen, weil er schon zwei Monate gestanden ist“, erzählt  einer der Mitfahrer, Lukas Weber aus Bad Goisern.

Der 17-Jährige Lenker, ein Probeführerscheinbesitzer, verlor bei der Probefahrt  in einer Rechtskurve auf der Pass Gschütt Straße (B166) die Kontrolle über das Auto. Der Pkw geriet ins Schleudern, touchierte  eine Leitplanke und durchstieß einen Holzzaun. Dann stürzte  das  Auto in den See und versank binnen Sekunden zwei Meter tief. „Das Wasser ist plötzlich hereingekommen. Ich habe geglaubt, jetzt ist es aus“, erinnert sich Weber, der in der Mitte der Rückbank gesessen hatte, an den dramatischen Moment.

Angst

Mit Auto in Stausee gestürzt: Jugendliche retteten sich selbst

Mit vollem Einsatz  schlug sein Freund und Sitznachbar Lukas Hofstädter das Fenster mit dem Ellenbogen ein , wodurch die Insassen auftauchen konnten. „Ich weiß gar nicht mehr, wie ich das zusammengebracht habe. Wenn man aber massive Angst hat , entwickelt man wahrscheinlich enorme Kräfte“, sucht der Passagier nach einer Erklärung. Die beiden Jugendlichen im vorderen Teil des Wagens konnten   das Fenster noch  runterkurbeln und sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Bis auf kleinere Prellungen, die sich zwei von ihnen zuzogen, blieben die jungen Männer unverletzt.

Für   Friedrich Posch, Kommandant  der Freiwilligen Feuerwehr Gosau, grenzt  der glimpfliche Ausgang des Unfalls an ein Wunder. „Sie hatten einen großen Schutzengel. Wir haben uns bei der Alarmierung schon auf das Schlimmste gefasst gemacht. Als wir an der Unglücksstelle eintrafen, waren die Burschen aber schon  ans Ufer geschwommen.“ Ein Jäger und Feuerwehrmann, der gerade auf der Pirsch war, hatte den Vorfall zufällig beobachtet und die Einsatzkräfte alarmiert. „Weil das Wasser nur sieben Grad hat, haben wir den unterkühlten Jugendlichen Decken  gegeben. Sie haben sich in den  Feuerwehrwagen gesetzt, wo  wir die Heizung aufgedreht haben.“ Zusätzlich betreute sie  auch der Gemeindearzt.

Geburtstag

Unfallursache dürfte laut Polizei überhöhte Geschwindigkeit gewesen sein. Das Auto war nicht zum Verkehr zugelassen, hatte aber ordnungsgemäß ein Probekennzeichen montiert. Feuerwehrtaucher bargen es aus dem Wasser. Den jungen Männern ist bewusst, dass sie enormes Glück hatten. „Wir feiern  am 1. September unseren zweiten Geburtstag“, sagt Weber.

Kommentare