Messerattacke in Vöcklabruck: Verfahren gegen Beamtin eingestellt
Nach einer Messerattacke auf eine Frau vorigen Mittwoch in Vöcklabruck hat die Staatsanwaltschaft Linz das Verfahren gegen eine Beamtin eingestellt. Das Opfer hatte wenige Minuten vor dem Angriff den Notruf gewählt und von der Polizistin den Rat bekommen, Anzeige zu erstatten. „Die Beamtin hat keinen strafrechtlichen Tatbestand verwirklicht“, sagte Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz am Dienstag auf APA-Anfrage.
Landespolizeidirektor Andreas Pilsl sagte am Dienstag zur APA, dass man sich den Fall disziplinarrechtlich noch anschaue. Derzeit sei nicht geplant, die Beamtin wieder im Notruf einzusetzen.
Über den Verdächtigen wurde am Freitag Untersuchungshaft verhängt. Der 27-Jährige hatte am Mittwoch der Vorwoche in Vöcklabruck seine Ehefrau in dem Fitnessstudio, in dem sie arbeitet, mit einem Messer niedergestochen und schwer verletzt. Der Täter wurde wenig später festgenommen. Kurz vor dem Angriff hatte die Frau noch den Notruf gewählt, weil sie ihren Mann, der sich eigentlich in einer Suchtklinik aufhalten sollte, auf dem Parkplatz gesehen hatte. Sie fühlte sich bedroht, nachdem er ihr einige Tage zuvor fragwürdige Chat-Nachrichten geschickt haben soll. Bei ihrem Anruf erhielt sie die Empfehlung, Anzeige zu erstatten.
Dazu kam es aber nicht mehr. Wenige Minuten später tauchte der Mann in den Räumlichkeiten des Fitnessstudios auf. An der Rezeption kam es zu einem Streit des Paares. Plötzlich zog der Mann ein Messer und stach auf seine Frau ein. Fitnessstudio-Gäste kamen ihr zu Hilfe und attackierten den Angreifer mit Hanteln. Er ließ schließlich von ihr ab und flüchtete. Der 27-Jährige war betrunken und stand unter Drogen, so die Polizei. Motiv der Tat war offenbar Eifersucht.
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