Mehrere Kandidaten, aber keine Namen: SPÖ OÖ weiterhin auf der Suche

Ex-Minister und Interims-Parteichef der SPÖ in OÖ: Alois Stöger
Das war eine Aufregung Montagvormittag, als spontan zur Pressekonferenz der SPÖ OÖ gebeten wurde. Da dachten doch wirklich viele, dass es konkrete Infos zum neuen Parteioberhaupt geben könnte.
Die Realität sah dann aber ganz anders aus: Konkrete Infos über die anstehenden Personalia gab es nämlich nicht.
Die SPÖ Oberösterreich ist nach wie vor auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden, Landesrat und vor allem Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2027.
Der geschäftsführende Parteivorsitzende Alois Stöger will jemanden aus der Industrie an die Spitze der Partei holen, lässt sich aber keinen Namen entlocken. In besagter Pressekonferenz nach der Sitzung der Parteigremien am Montag kündigte er für 5. Mai eine Entscheidung und für Herbst einen Landesparteitag an.
Entscheidung am 5. Mai
Am 9. November hatte der damalige SPÖ-Landesvorsitzende Michael Lindner angekündigt, sich aus privaten Gründen aus der Politik zurückziehen zu wollen. Als Landesrat ist Lindner nach wie vor im Amt, auch wenn er klargemacht hat, die Funktion lieber früher als später zurückzulegen.
Laut Stöger wird er nun aber noch bleiben und voraussichtlich in einer der Landtagssitzungen nach dem 5. Mai die Regierungsfunktion zurücklegen.
Bei der nächsten turnusmäßigen Sitzung am 5. Mai will Stöger auch einen Endbericht vorlegen und zur Abstimmung bringen, danach soll der oder die Neue der Öffentlichkeit präsentiert werden, skizzierte er den weiteren Fahrplan.
Am heutigen Montag habe er den Gremien keine konkreten Namen präsentiert, nur die „Orientierung“ in Richtung Wirtschaft. Das sei „zur Kenntnis genommen worden“ und er habe positive Signale für diesen Weg geortet.
3 Funktionen für 1 Person
Offenbar ist vorgesehen, dass die noch zu findende Person alle drei Funktionen - Parteivorsitz, Landesrat und Spitzenkandidat - gemeinsam ausüben solle. Der Landesparteivorstand habe zudem entschieden, dass im Herbst ein Landesparteitag stattfinden soll, bei dem der neue Vorsitzende gewählt wird. Bis dahin wird Stöger die Partei führen.
„Die Sozialdemokratie ist handlungsfähig“, betonte er angesichts des nun bereits recht lang andauernden Suchprozesses. Dass er niemanden finde, der die Partei führen wolle, stellte Stöger in Abrede. Vielmehr habe er „mehrere“ Kandidaten im Köcher, Namen nannte er allerdings nicht. Stöger begründet das damit, dass er jemanden aus der Industrie haben wolle und die möglichen Anwärter alle in Verträgen gebunden seien.
Er versprach jemanden „mit Sachverstand und Erfahrung“ und persönlicher Unabhängigkeit von der Politik, der sein wirtschaftspolitisches Know-how einbringen könne.
Kommentare