Mann nach Sturz von Donaubrücke vermisst

Nibelungenbrücke Linz Brücke
Unbekannter kippte über Geländer. Brückenspringer lösten ebenfalls einen Großeinsatz aus

Er ist noch bei einer Beleuchtungsstange hängen geblieben und dann wie ein Stein ins Wasser gefallen.“ Theresa P. traute ihren Augen nicht, als sie Samstagfrüh einen Mann von der Linzer Nibelungenbrücke stürzen sah. Die 17-Jährige beobachtete den Unfall gegen drei Uhr Früh von der Donaulände aus, wo sie mit Freunden unterwegs war. Die Jugendlichen alarmierten sofort die Polizei.

Weil eine erste Suchaktion mit Booten keinen Erfolg brachte, wurde die Suche am Samstagvormittag bis nach Asten ausgedehnt, ehe sie am Nachmittag endgültig abgebrochen wurde. „Wir wissen nichts über den Verbleib des Mannes. Es gibt auch keine Vermisstenanzeige“, sagt Polizeisprecherin Simone Mayr. Augenzeugin Theresa P. vermutet, dass der Vermisste betrunken war. „Er hat sich sehr komisch bewegt und bei seinem Sturz auch nicht geschrien.“

Bereits am Freitagabend hatten Leichtsinnige einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettung bei der Nibelungenbrücke ausgelöst. Die drei Männer suchten in der Sommerhitze offenbar den besonderen Kick und sprangen gegen 18.30 Uhr von dem rund zehn Meter hohen Bauwerk direkt in die Fahrrinne für Schiffe.

Einer der Brückenspringer hatte besonderes Glück: Um ein Haar wäre er von einem Passagierschiffe, das gerade beim Kunstmuseum Lentos vor Anker gehen wollte, unter Wasser gezogen worden. „Die Donau ist ein gefährliches Gewässer. Es ist ein großer Blödsinn, wenn man so etwas macht“, sagte Andreas Koch, Einsatzleiter der Linzer Feuerwehr. Die drei Brückenspringer konnten von den Einsatzkräften allerdings nicht zur Rede gestellt werden. Sie wurden von Passanten beobachtet, wie sie ans Ufer zurückschwammen und sich auf der Donaulände aus dem Staub machen.

Wie der KURIER berichtete, ist auch in Wien das Brückenspringen groß in Mode: Vor einer Woche gab es den ersten (illegalen) Wettbewerb im Bereich der U-Bahn-Station Donauinsel, schon am Tag darauf einen Verletzten. Seit 2007 sind in Wien zumindest vier Springer bei ihren leichtsinnigen Showeinlagen ums Leben gekommen.

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