Seppy lernt im Linzer Puppentheater: Abschiede gehören dazu
von Christa Koinig
Manchmal fröstelt mich im Herbst und da wünsche ich mir, dass bei uns immer Sommer wäre. Aber dann denk’ ich, dass das doch ein bisserl fad wäre, wenn tagein, tagaus nur die heiße Sonne scheint. Es gibt auch Gegenden, wo der Winter nie aufhört und das Land immer schneebedeckt ist. So was mag ich gar nicht. Da lob’ ich mir schon unsere vier Jahreszeiten.
Wenn nach der eisigkalten Winterzeit die ersten kleinen Blumerl vorsichtig aus der Erde schauen und sich der Frühling ankündigt, ist das schon recht spannend. Der Sommer ist auch wunderbar, wenn’s ans Schwimmen und abends draußen Sitzen geht und man sich an der bunten Blumenpracht gar nicht sattsehen kann. Doch irgendwann müssen wir uns dann von dieser wärmeren Zeit verabschieden.
Abschiede begleiten uns ständig
Der Herbst kann ja nichts dafür, dass er trüb, nebelig und manchmal ein bisserl trist ist. Er bemüht sich eh, sein Bestes zu geben. Er färbt die Blätter bunt, schenkt uns Obst und noch ein paar sonnige Tage, aber irgendwie ist es doch ein Abschied von einer feinen Zeit. Komisch eigentlich, dass man im Herbst ans Abschiednehmen denkt und manchmal ein bisserl traurig ist.
Ein Augenblick nach dem anderen
Omama sieht das ganz anders. Sie sagt, dass uns kleine und große Abschiede ständig begleiten. Unser ganzes Dasein ist ein Verabschieden und Neu-Anfangen. Ein Augenblick wird vom nächsten abgelöst, bei jedem Ausatmen lassen wir los und denken kein bisschen daran, dass wir beim nächsten Einatmen wieder von vorn beginnen. Das Neue ist eigentlich immer da, du merkst es gar nicht und bist schon mitten drin. Das mit dem Atmen trifft bei uns Puppen zwar nicht zu, aber ich verstehe, was Omama damit meint.
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