Vom Seestern geträumt

Seppy liegt am Meeresstrand und träumt
Im Gesicht rot zu werden ist so eine Sache. Von Christa Koinig.

Geht es euch auch manchmal so, dass ihr rot werdet im Gesicht, wenn ihr aufgeregt seid? Dann wisst ihr auch, so schnell das kommt, so schnell ist es auch wieder vorbei. Bei mir ist es diesmal aber nicht weggegangen, ich bin immer noch feuerrot. Es war an einem der letzten Ferientage am Meer. Ich hab’ den Wellen zugeschaut. Da ist plötzlich ein Delfin aufgetaucht und hat mir zugerufen, „Seppy, willst du mit mir auf den Meeresgrund tauchen?“ Das hab’ ich mir natürlich nicht zweimal sagen lassen. Ich durfte mich auf den Delfin setzen. Hui! War das lustig, als wir auf den Wellen dahingeritten sind. Dann sind wir abgetaucht. Wir sind vielen bunten Fischen begegnet, große Kraken haben uns mit ihren Fangarmen freundlich zugewunken, an vielen Korallen sind wir vorbeigeschwommen und geheimnisvolle Muränen haben vorsichtig aus ihren Höhlen herausgeschaut. Sogar einen Hai haben wir entdeckt, aber er uns zum Glück nicht.

Freundschaft mit Astus

Wir sind bis ganz hinunter auf den Meeresgrund getaucht und dort hab’ ich Astus kennengelernt. Astus ist ein Seestern, und wir haben gleich Freundschaft geschlossen. Was für eine wunderbare bunte Welt! Plötzlich rief der Delfin: „Pass auf, hier kommen Feuerquallen, wenn dich die erwischen, kann das schmerzhaft sein.“ Aber schon war es passiert, eine dieser Quallen hatte mich an der Wange gestreift, und so schnell ich konnte, bin zurück an den Strand geflüchtet. Hier bin ich nun. Das Gesicht tut immer noch weh, und neben mir liegt Astus. Langsam dämmert es mir, ich war wohl in der Sonne eingeschlafen und hab’ das alles nur geträumt. Und jetzt habe ich einen mächtigen Sonnenbrand. Aber was macht Astus hier? Schnell zurück ins Wasser mit ihm. War das alles doch kein Traum? Ich weiß es nicht. Der Sonnenbrand jedenfalls ist echt.

Christa Koinig ist künsterlische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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