Linzer Flughafen im Aufwind
803.163 Passagiere verzeichnete der Linzer Flughafen im Jahr 2010. In den Folgejahren ging es steil bergab, bis 2013 sanken die Fahrgastzahlen um fast ein Drittel.
Im Vorjahr scheint der Blue Danube Airport nun eine Trendwende erreicht zu haben: 561.295 Passagiere wurden 2014 in Hörsching gezählt, 2,1 Prozent mehr als noch 2013. Im Linienverkehr fiel das Plus dank der neuen Verbindungen nach Zürich (Etihad Regional) und Teneriffa (Ryanair) mit 6,1 Prozent deutlich aus, bei den Charterflügen gab es hingegen ein Minus von fünf Prozent. "Aufgrund der Reisewarnung für Ägypten ist uns Sharm El-Sheikh fast das ganze Jahr ausgefallen. Das sind etwa 12.000 Passagiere im Jahr ", erklärt Flughafen-Direktor Gerhard Kunesch. Der Airport werde 2014 aber nicht zuletzt dank des starken Cargo-Geschäfts (plus 3,3 Prozent) mit einem positiven Ergebnis abschließen. Zahlen werden erst im Mai veröffentlicht.
Für 2015 erwartet Kunesch weiteren Aufwind: Zum einen könnte eine Linienverbindung nach Berlin angeboten werden, zum anderen denke Turkish Airlines laut über einen Linienflug Linz-Istanbul nach. "Das könnte zwar erst 2016 schlagend werden, wir sind aber bereits im Programm."
Positiv auf die Passagierzahlen dürften sich auch die Verbindungen nach Zürich und Teneriffa auswirken. Denn Ryanair fliegt nun auch im Sommer auf die Kanarischen Inseln, Etihad Regional steuert weiterhin täglich die Schweizer Metropole an. Die Verbindung kam erst im Mai 2014 dazu. "Für Geschäftsreisende wäre es optimal, wenn wir Linz-Zürich in Zukunft am Tagesrand anbieten können", sagt Kunesch. Derzeit startet der Flug um 12.10 Uhr.
Konkurrenz vom Zug
Während sich auch das Chartergeschäft und die Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Donau-Moldau gut entwickeln, könnte dem Linzer Flughafen ausgerechnet eine Zugverbindung einen Strich durch die Rechnung machen. Seit Dezember fährt der so genannte AIRail in nur 1:47 Stunden direkt vom Linzer Hauptbahnhof zum Wiener Flughafen nach Schwechat. Ob Linz die bis zu fünf Austrian-Flüge pro Tag nach Wien halten kann, ist fraglich. "Wir werden darum kämpfen. Gänzlich gestrichen wird die Verbindung sicher nicht", meint Kunesch. Angesichts dieses Unsicherheitsfaktors rechne er 2015 mit einem Passagierplus von etwa zwei Prozent.
Kommentare