Weniger Leute beziehen in Linz Sozialhilfe

Weniger Leute beziehen in Linz Sozialhilfe
Anteil der Asylberechtigten weiterhin überproportional hoch. SPÖ-Sozialreferentin fordert daher Änderungen beim System.

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Wie bereits im Jahr 2021 sank auch 2022 die Zahl jener Menschen, die in Linz Sozialhilfe beziehen. So bekamen rund 1.850 Haushalte Sozialhilfe, das sind um zwölf Prozent weniger als noch im Jahr davor.

Die Stadt begründet den Rückgang mit der wirtschaftlichen Situation, schließlich sind im Vergleich zum Allzeithoch während der Pandemie (13.000) derzeit mit 7.000 fast um die Hälfte weniger Menschen arbeitslos gemeldet.

Sozialreferentin und Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ) weist aber auch darauf hin, dass der Rückgang nicht ausschließlich auf die gute Wirtschaftslage zurückzuführen sei.

Denn: Aufgrund gesetzlicher Verschärfungen werde der Bezieherkreis immer enger gesteckt und die Sozialhilfe erreiche immer weniger Menschen, so Hörzing.

Weniger Kosten

Der Rückgang bei der Sozialhilfe wirkt sich auch im Budget aus, zwei Millionen Euro weniger wurden dafür fällig. Insgesamt kostete diese Unterstützungsleistung der Stadt 8,5 Millionen Euro.

Auffällig sei weiterhin der überproportional hohe Anteil an Flüchtlingen (787), die auf Sozialhilfe angewiesen sind. „Dass anerkannte Flüchtlinge mit 41 Prozent noch immer eine sehr große Gruppe in der Sozialhilfe ist, bestätigt, dass die Sozialhilfe nicht das geeignete Instrument ist, um Asyl-berechtigte dauerhaft in Beschäftigung zu bringen“, betont Hörzing.

Die Sozialreferentin verweist das bereits 2017 von ihr geforderte Life-Modell (Lebensunterhalt, der Integration fordert und ermöglicht) für Asylberechtigte: Es soll Asylberechtigten mehr individuelle Betreuung und mehr individuelle Angebote bieten.

"Ich appelliere daher einmal mehr an die Bundesregierung, ein Case-Management zu installieren, welches auf Hilfe zur Arbeit abzielt, um möglichst rasch in Richtung Selbsterhalt gehen zu können", so Hörzing.

 

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