Von München ging die Reise in das Katastrophengebiet der Türkei weiter. Die Abwickelung der Anreise hat die Organisation "Animal Disaster Reponse Germany" übernommen und die Flugkosten wurden von der Bundesregierung Deutschland finanziert. Die Leitung und Organisation im Einsatzgebiet unterlag "Animal Disaster Response Germany" in Zusammenarbeit mit der türkischen Tierrechtsorganisation "Haytap".
Sämtliche Hilfsmittel für die Einsätze wie Seile oder auch Tragegeschirr mussten von der Tierhilfe Gusental selbst mitgebracht und auch selbst finanziert werden.
Bereits am ersten Tag des Einsatzes konnten Erfolge erzielt werden. In der Region Hatay konnten aus schwerstbeschädigten und eingestürzten Gebäuden zehn Hunde (darunter auch eine Hündin mit Welpen), sechs Katzen und auch Zievögel gerettet werden. Die geretteten Tiere wurden an den türkischen Tierschutz zur Versorgung übergeben.
Mehr als 500 Tiere gerettet
Bereits nach nur drei Tagen konnten, laut der Organisation Animal Disaster Response Germany, über 50 Tiere befreit und versorgt werden. Bei den geretteten Tieren handelt es sich bunt gemischt, um Hunde, Katzen, Tauben, Ziervögel, Rinder, Schafe oder auch Ziegen. Die Zahl der geretteten, versorgten und befreiten Tiere stieg jedoch stetig an. Vorerst stieg die Anzahl auf über 100 Tiere. Nach Beendigung des Einsatzes berichtete Gregor Finster gegenüber dem Kurier von 515 Tieren, die in Sicherheit gebracht wurden.
Während der zahlreichen Einsätze kam es auch immer wieder zu Zwischenfällen, bei denen die beiden Helfer aus Oberösterreich jedoch unverletzt blieben. Ein Tierschützer aus der Türkei erlitt eine Bissverletzung nach einem Hundebiss. Weiter Vorfälle sind jedoch laut der Tierhilfe Gusental nicht bekannt.
Erdbeben während Einsatz
Aber auch die Erde bebte ein weiteres Mal in der bereits betroffenen Region Hatay und das mit einer Stärke von 6,3 Magnituden auf der Richterskala. Nach Rückmeldungen des Teams wurde am Einsatzort niemand verletzt. Es stürzten jedoch weitere Gebäude ein und Menschen und Tiere wurden verschüttet.
Finster und Stiglmayr waren gerade mit dem Auto unterwegs als die Erde erneut bebte. "Wir dachten zuerst, dass der Fahrer schlecht fährt. Aber dann sahen wir, dass sich die ganze Straße bewegte", berichtete Finster gegenüber dem KURIER. "Es gibt unzählige Ruinen, wo noch nie jemand nach Überlebenden gesucht hat."
Aber auch besonders aufwändige Rettungsaktionen fanden in der Türkei statt. Aus einem eingestürzten Stall konnten zwei Stiere und ein Schaf befreit werden. Dabei musste jedoch die Stalldecke abgestützt werden, um einen gefahrlosen Einsatz zu ermöglichen. Selbst unter eingestürzten Gebäuden konnten noch Tiere lebendig geborgen werden, berichtete die Tierhilfe Gusental. Finster berichtete auch von zwei Vorfällen, bei denen Hündinnen und ihre Welpen unter einem Haus befreit werden mussten.
Selbst bei der medizinischen Versorgung von verletzten Personen konnten die Einsatzkräfte aus Gusental behilflich sein. 14 Menschen konnten erstversorgt werden.
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