Omamas gefinkelte Faschingskrapfen mit Spezialfüllung
von Christa Koinig
Überall glitzert und glänzt es, man könnte glauben, es ist schon Weihnachten. Dabei sind wir gerade erst in der Faschingszeit angekommen. Die hat nämlich am 11. November begonnen mit Tschinbumtrara, Rathausschlüsselübergabe und so weiter. Und zwar genau um 11 Uhr 11.
Warum das just zu diesem Zeitpunkt sein muss, das weiß niemand so genau. Und überhaupt, wo ist er denn geblieben, der Fasching? Man sieht gar keine lustig verkleideten Kinder, wie Prinzessinnen, Piraten, Clowns oder Marienkäfer! Das einzig Faschingmäßige sind die Faschingskrapfen, die uns mit den verlockendsten Sonderaktionen umschwärmen: „Nimm 3 - zahl 4“ oder „Ganz frische Krapfen – von gestern“.
Beim Anblick dieser Krapfenberge erinnere ich mich daran, dass unsere Omama diese früher selber gebacken hat. Und weil sie immer schon schelmische Ideen hatte, hat sie bei einigen Krapfen statt der Marmelade Knöpfe hinein gegeben oder die süße Füllung überhaupt weggelassen.
Keine Marmelade im Krapfen
Es war spannend zu erraten, wer so einen Spezialkrapfen erwischt. Der- oder diejenige hatte nicht nur das Nachsehen, sondern wurde obendrein noch ausgelacht. Wenn ich dran denke, muss ich heute noch schmunzeln. Keine Marmelade im Faschingskrapfen, wo gibt’s denn so was? Jetzt beiß’ ich genüsslich in einen großen Sonderangebots-Krapfen.
Der Zucker staubt mir um die Ohren und ich freu’ mich auf die süße Marmelaaaaa ...... Auweia! Der köstliche Krapfeninhalt ist auf der verkehrten Seite herausgesprudelt und auf meinem Pullover gelandet. Zum Glück ist gerade niemand da, der mich auslachen könnte.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters.
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